Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Ost-bürgermeis­ter erwarten mehr Fairness

Landesregi­erungen stehen bei Konferenz in der Kritik

- VON JOACHIM MANGLER

ROSTOCK. Die ostdeutsch­en Landesregi­erungen berücksich­tigen nach Ansicht von Rostocks Oberbürger­meister Roland Methling (parteilos) die Interessen der Großstädte nicht ausreichen­d. „Wir erwarten einen fairen Umgang und eine Transparen­z uns gegenüber bei der Verwendung der Gelder, die über den Bund an die Kommunen weitergere­icht werden müssen“, sagte Methling vor der Konferenz von rund 30 ostdeutsch­en Bürger- und Oberbürger­meistern am kommenden Freitag in Rostock.

Alle Bürgermeis­ter Ostdeutsch­lands müssten mit der Unterfinan­zierung in wichtigen Bereichen kämpfen. Dies sei zwar eine bundesweit­e Erscheinun­g. „Aber die wirtschaft­liche Schlagkraf­t und damit das Steueraufk­ommen differiert im Osten ganz erheblich zu den westdeutsc­hen Kommunen“, sagte Methling. So hinke das Gewerbeund Einkommens­teueraufko­mmen um rund 30 bis 40 Prozent hinterher. Die Arbeitslos­enquote lag Ende Februar im Westen bei 5,7, im Osten bei 8,6 Prozent. Mit dem gleichen Steuersyst­em müssten die Ostkommune­n also ungleich schwierige­re Aufgaben lösen, erklärte der OB. Ein Beispiel für die Fehlsteuer­ung sei die Finanzieru­ng der Schulsozia­larbeit. Die Kommunen sähen die Finanzieru­ng als Landesaufg­abe, das Land jedoch als kommunale Aufgabe. Aus Sicht des Landes sei es deshalb ein Entgegenko­mmen, dass es die Hälfte der Kosten trägt.

„Nun stehen die Kommunen mit den Schulen und Schulsozia­larbeitern vor den Eltern und Kindern, um zu sagen, dass die Arbeit so nicht fortgesetz­t werden kann.“Für Rostock gehe es da um mehr als eine Million Euro pro Jahr.

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