Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Handballer haben sich ins Goldene Buch eingetrage­n

1997 schafften sie den Aufstieg in die erste Bundesliga – Der damalige Trainer Rainer Osmann hat ein Treffen organisier­t

- VON BIRGIT SCHELLBACH

EISENACH. Sie haben am Sonnabend nachgeholt, was 1997 vergessen worden ist: der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Eisenach. Nahezu alle Spieler, die damals – vor genau 20 Jahren – zur Aufstiegsm­annschaft des THSV Eisenach in die erste Handballbu­ndesliga gehört haben, hatten sich im Rathaus eingefunde­n. Dazu kamen einige. die in der ersten Saison das Team verstärkte­n und zum Klassenerh­alt beigetrage­n haben. Fortan sollte sich der Verein sieben Jahre im Handball-oberhaus behaupten.

„Wir waren die erfolgreic­hste Mannschaft der Nachwendez­eit“, betonte Rainer Osmann, Trainer in dieser Zeit. Er hält den Kontakt zu früheren Spielern, Betreuern und Verantwort­lichchen und hat das Treffen am Sonnabend organisier­t.

Zu denjenigen, die von weiter her gekommen sind, gehörte Titel Raduta. Der sympathisc­he Rumäne ist von den Eisenacher Fans zum Spieler des Jahrzehnts gewählt worden. Er ist in seine Heimat zurückgeke­hrt und trainiert die rumänische Jugend-nationalma­nnschaft.

Aus Saint Raphael am französisc­hen Mittelmeer war Stephane „Joule“Joulin angereist. Er

arbeitet in der dortigen städtische­n Mediathek. „Ich hätte nie gedacht, mal Beamter zu werden“, erzählt der frühere Rechtsauße­n, der mit dem Ball zaubern konnte. Den weitesten Flug hätte der Zwei-meter-mann Julian Duranona gehabt. Er lebt in Havanna auf Kuba, konnte nicht

kommen. An seiner Stelle hat sich sein Sohn Jordan in das Goldene Buch eingetrage­n. „Das ist eine große Ehre“, sagte Tamara Mola, die ihren sechsjähri­gen Sohn begleitet hat. Die Familie lebt getrennt.

Von der Aufstiegsm­annschaft mit von der Partie waren am Samstag der damalige Kapitän Jürgen „Bongo“Beck, Dietmar „Ebs“Aust, Martin „Münze“Münzberg, Jens Ursinus, André Stegner, Jörn Schläger, Zdeno Vanek, Dirk Koppe, Bernd Fichtner sowie die drei Torhüter Uwe Schreiber, Knut Knoch und Stefan Schuchardt. Stephan Just, einen „Eisenacher Jungen“, hatte Rainer Osmann als 17-Jährigen in die Mannschaft geholt. Während Uwe Seidel in der ersten Saison dazu gekommen ist, er spielte zuvor in Magdeburg. Damaliger Co-trainer war Andreas Schwabe. Er verewigte wie Mannschaft­sarzt Dr. Johannes Muthen, Physiother­apeut Wolfgang Heyer und Mannschaft­sbetreuer Bernd Pflock. Zuvor hatten sich übrigens der niederländ­ische König Willem-alexander und seine Gemahlin Máxima eingetrage­n.

Hartmut Riemann war schon damals der Busfahrer. Er hat die Truppe am Sonnabend wie in alten Zeiten chauffiert – zum anschließe­nden gemütliche­n Teil in der „Sophienaue“.

Auch die Mitglieder des Vereinsvor­stands aus dem Jahr 1997 haben im Goldenen Buch unterschri­eben: Gerhard Sippel, Ralf Illert, Horst Ehrhardt, Thomas Levknecht, Günter Oppel, Ewald Heidenreic­h, der damalige Oberbürger­meister Hans-peter Brodhun und Geschäftsf­ührer Thomas Dröge.

Hallenspre­cher Jürgen Hausburg trug sich ebenfalls ein. Nicht ohne einen lockeren Spruch: „Ich bin damals wie heute für einen Punkt gut.“Er spielte damit auf die Heimstärke des THSV Eisenach an, die auch Osmann in seiner Rede hervorgeho­ben hatte. Nach den beiden ersten Spielen in der Saison 1997/98, die noch in der Messehalle Erfurt ausgetrage­n worden sind, konnte die Mannschaft dann in der heimischen Werneraßma­nn-halle punkten. Die Halle war kurz vorher auf 3000 Plätze erweitert worden – dank des damaligen Vereinsprä­sidenten Frank Seidenzahl. Er ist im vorigen Jahr nach schwerer Krankheit verstorben. Osmann und Sippel erinnerten noch einmal an dessen Wirken.

„Es ist ein historisch­er Tag“, betonte Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke), auf deren Einladung sich auch die Handballsp­ieler ins Goldene Buch eingetrage­n haben, die 2013 und 2015 den Aufstieg in die erste Bundesliga geschafft hatten.

Mannschaft­sarzt und Physiother­apeut

 ??  ?? Der sechsjähri­ge Jordan darf sich anstelle seines Vaters Julian Duranona in das Goldene Buch der Stadt Eisenach eintragen. Seine Mutter Tamara Mola schaut zufrieden zu. Im Hintergrun­d plaudern Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke) und Handballtr­ainer...
Der sechsjähri­ge Jordan darf sich anstelle seines Vaters Julian Duranona in das Goldene Buch der Stadt Eisenach eintragen. Seine Mutter Tamara Mola schaut zufrieden zu. Im Hintergrun­d plaudern Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke) und Handballtr­ainer...
 ??  ?? Stephane „Joule“Joulin hat in Eisenach noch viele Freunde.
Stephane „Joule“Joulin hat in Eisenach noch viele Freunde.
 ??  ?? Dirk Koppe lebt in Binz und ist als Erzieher tätig.
Dirk Koppe lebt in Binz und ist als Erzieher tätig.
 ??  ?? Stephan Just ist Eisenacher und jetzt Coach in Hamm-westfalen.
Stephan Just ist Eisenacher und jetzt Coach in Hamm-westfalen.
 ??  ?? Titel Raduta arbeitet als Trainer in seiner Heimat Rumänien.
Titel Raduta arbeitet als Trainer in seiner Heimat Rumänien.

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