Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Ein Frühlingsmärchen
Und Glühwein gab es zum Glück auch
Als was geht das Sommergewinnswochenende 2017 in die Annalen ein? Als Wochenende mit Bilderbuchfrühlingswetter ohne Sturm, Regen, Schnee oder andere Unbilden. Und schon verbreitet sich unter den Zuschauern allen voran des Festumzuges ausgelassene Stimmung. Als Fotograf hat man dankenswerterweise das Privileg, dem Umzug ganz nah und ergo vor und nicht hinter der Absperrung zu sein. Da kann man so einige Gespräche von Zuschauern verfolgen. Einige Hessen waren im Publikum, nicht unsere Nachbarn aus Herleshausen (sind eh halbe Thüringer), nein, so „rischdische erbarme, zu spät, Hesse“. Als Premierengäste waren sie voll des Lobes über diesen Umzug und seine Bilder.
Na, hat die Sommergewinnszunft und ihre Mitstreiter doch vieles rischdisch, äh, richtig, gemacht. Die Händler freuten sich, die Fahrgeschäfte, die Betreiber von Buden und Wagen, darunter einige Vereine wie der FC Eisenach am Ehrensteigbe ginn und alle, die eine Aktie an diesem sonnenüberfluteten Wochenende hatten. Für all jene, die es doch noch irgendwie fröstelte, warum auch immer, gab es direkt am Beginn der Katharinenstraße einen Imbiss, der in großen Lettern neben Crepés auch Glühwein anbot. Nun ja, vielleicht war es in Homburg ja noch kälter, als sich Herr Schultz in Bewegung gesetzt hatte.
Die Mannschaft der Kleinkunstbühne fröstelte beim Blick durch die Fenster der ehemaligen Katharinenschule auch etwas, denn genau vor dem Gebäude hatte ein Textilverkäufer seine Auslagen wie eine spanische, äh, asiatische Wand zweietagig auf Bügeln drapiert. Natürlich war dieser Stand genau an dieser Stelle genehmigt. Ob die Genehmigungsbehörde die Kleinkunstbühne und deren kulturkulinarischen Angebote damit quasi aus dem Blickfeld der Festbesucher nehmen und der Betreiberin damit .... ach nein, diesen Gedanken spinnen wir an dieser Stelle nicht weiter. Ist sicher eh bloß Spinnerei. Oder?