Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Offline ist für Jugendliche eine Reise in die Vergangenheit
Neuntklässler des Elisabethgymnasiums beteiligten sich am Wettbewerb „Daumenkino“der Landesmedienanstalt
Die Schüler Philip Schmidt, Tobias Garwe, Moritz Scholz und Fjodor Busik (vorn von links) der L arbeiten an ihrem Film „Handy Hunter". Medienpädagogin Franziska Klemm gibt den Gymnasiasten wichtige Tipps für ihr „Daumenkino“-projekt. Foto: Norman Meißner EISEN ACH. Offline zu sein ist für die meisten Jugendlichen des 21. Jahrhunderts purer Horror. Und so fällt es auch den Schülern der 9L des Elisabeth-gymnasiums nicht leicht, während des Unterrichts auf das geliebte Mobilephone zu verzichten. Schon einige Schüler der 9L mussten die Zuwiderhandlung mit der Platzierung ihres Handys auf dem Lehrertisch quittieren.
Gestern fanden die Gymnasiasten „Offline“aber echt cool, denn sie durften zu diesem Thema ihre Geräte ausdrücklich während des Schultages nutzen. Dazu weilte die Klasse am Vormittag im „Wartburg-radio“bei Medienpädagogin Franziska Klemm. Sie beteiligen sich am Smartphone-wettbewerb „Daumenkino 2.0“des Thüringer Medienbildungszentrums der Landesmedienanstalt und der Sparkassen-kulturstiftung.
In einem Workshop im Januar vermittelte Franziska Klemm zunächst die Grundlagen zur Produktion eines Videoclips. Sie erzählte den Schülern Wissenswertes zu Internetsicherheit, Urheberrecht und Datenschutzbestimmungen. Wer digitale Inhalte im Internet verbreiten möchte, muss Einiges beachten. Die Gymnasiasten wissen nun, dass sie ihre Handyclips nicht ohne Weiteres mit der Musik ihres Pop-idols untermalen dürfen. Lizenzfreie Musik aus dem Netz macht sich erforderlich.
Das Ziel des „Daumenkino“-projektes, die Schüler zu einer kreativen Arbeit mit ihrer „Hosentaschenkamera“zu animieren, hat in Franziska Klemms Augen funktioniert. Die jungen Filmemacher arbeiteten sehr vielseitig. Franziska Klemm fiel dabei auf, dass die Jugendlichen „Offline“immer mit der Reise in die Vergangenheit verbinden, als es noch keine Mobiltelefone gab.
So zeigt beispielsweise der Film der Mädchengruppe mit Alexandra Hering, Antonia Schröder, Ariane Eisenhuth und Charlotte Böhme, wie Menschen früher ohne Online-shop einkauften und ohne Email und Whatsapp kommunizierten.
„Die besten Filme werden beim Kinder-medien-festival Goldener Spatz gezeigt“, erzählt Franziska Klemm.