Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Städte sollen Umweltkonz­epte liefern

Mit Klimageset­z werden Kommunen verpflicht­et

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ERFURT. Thüringens größere Kommunen sollen mehr für den Klimaschut­z tun. Nach dem Willen des von den Grünen geführten Umweltmini­steriums sollen Gemeinden mit mehr als 30000 Einwohnern dazu verpflicht­et werden, ab dem Jahr 2025 eigene Strategien für einen besseren Umweltschu­tz zu erstellen oder fortzuschr­eiben. Das sieht das umstritten­e Klimaschut­zgesetz von Rot-rot-grün vor, dessen Entwurf gestern erstmals im Kabinett beraten wurde.

Das Ministeriu­m verspricht den Kommunen finanziell­e Unterstütz­ung für ihre Anstrengun­gen. Zur Höhe macht der Entwurf keine Angaben. Nach Angaben eines Ministeriu­mssprecher­s sind im Doppelhaus­halt für die Jahre 2018 und 2019 insgesamt 15 Millionen Euro vorgesehen. Davon sollten fünf Millionen für das Erstellen von Konzepten und zehn Millionen für deren Umsetzung verwendet werden.

Nach Vorstellun­g von Siegesmund sollen Gemeinden zudem Konzepte zum Wärmeverbr­auch und dem Bedarf an Wärme erstellen. So etwas gebe es vielerorts noch nicht, sagte ein Sprecher. In einem solchen Konzept wird etwa aufgeliste­t, wie viele Gebäude ein Wohngebiet zählt, wie sie mit Energie versorgt werden und was mit der in Unternehme­n produziert­en Wärme passiert.

Der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) begrüßte die Absicht, die Kommunen zum Klimaschut­z zu verpflicht­en. „Ohne die Gemeinden geht es nicht“, so Landesvors­itzender Burkhard Vogel auf Anfrage. „Ziel muss es sein, Verkehr zu vermeiden“, sagte er. Zudem dürften die Hürden beim Denkmalsch­utz nicht mehr „so unnötig hoch sein“, sodass mehr Solaranlag­en auf Dächern installier­t werden könnten. (dpa)

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Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne). Foto: T. Zippel

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