Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Zwischen Sorgen und Ängsten: Skater in Addis Abeba
Der Berliner Daniel Reiter zeigt im Eisenacher Kleinkunstcafé „Lebemann“Fotografien von jungen Leuten aus Äthiopien
Im „Lebemann“in Eisenach ist ab . April eine Ausstellung des Berliner Fotografen Daniel Reiter zu bewundern. Foto: Daniel Reiter EISENACH. Zur Vernissage einer besonderen Ausstellung lädt der Eisenacher Musiker Mario Alsleben am kommenden Samstag um 18 Uhr in das von ihm geführte Eisenacher Kleinkunstcafé „Lebemann“ein. Alsleben ist es gelungen, die aktuelle Fotoschau des renommierten Berliner Fotografen Daniel Reiter für sein gemütliches Café in der Marienstraße 48 zu gewinnen.
Thematisch fängt die Ausstellung ein durchaus ungewöhnliches Projekt ein. Normalerweise fotografiert Daniel Reiter für große Lifestyle- und Modefirmen, seit Anfang des Jahres 2015 hat sich sein Portfolio aber um besondere Motive erweitert. In Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba entdeckte er eine Skatercommunity, deren Ziel es ist, den oft in existenzieller Armut lebenden Kindern und Teenagern des Landes das Skateboard fahren näher zu bringen.
Ein Projekt, das bei Daniel Reiter große Begeisterung weckte und danach zu weiteren Reisen nach Äthiopien führte, unter anderem auch für die deutsche Hilfsorganisation humedica, deren Projekte in Addis Abeba er ebenfalls mit dem Skateboardfieber anstecken konnte. Und Reiter kam nie mehr mit leeren Händen nach Ostafrika: In Berlin hatte er immer Sachspenden in Form von Boards und Kleidung gesammelt.
Es liegt auf der Hand, dass diese passionierte Arbeit es auch vor die Linse des Künstlers schaffte. Seit nunmehr drei Jahren dokumentiert er Umstände und Entwicklung des Projekts in Addis Abeba und anderen Landesteilen mit dem Ergebnis der Ausstellung „ethiopia skates“. Auch die Gelegenheiten der Präsentation an verschiedenen Orten in Deutschland und dem europäischen Ausland nutzt Reiter zur Unterstützung für „seine Jungs“in Afrika.
„Sie vergessen ihre Sorgen, ihre Ängste, haben Spaß, erfahren eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins, dürfen einfach Teenies sein“, sagt Reiter, der zur Vernissage (Eintritt frei) kommt und auch zu einer „Special View“der Bilder am Sonntag ab 14 Uhr anwesend ist.
Die Schau ist bis 30. Juni jede Woche zwischen Donnerstag und Samstag ab 20 Uhr zu sehen.