Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Keine Sicherheit­smängel in Wohnanlage Palmental

Eigentümer­firma kann Nachweis erbringen, dass beide Fahrstühle Tüvgeprüft sind

- VON JENSEN ZLOTOWICZ

EISENACH. Die Gemüter im Haus haben sich beruhigt, der Ton hat an Schärfe verloren. Zwar hatten im Februar in den beiden Fahrstühle­n der Wohnanlage Palmental 3 in Eisenach die Tüv-plaketten gefehlt, dennoch besitzen die beiden Aufzüge den behördlich­en Prüfungsna­chweis, kann die Eigentümer­in nachweisen. In einem Beitrag hatte unsere Zeitung Mieter zitiert, wonach die Fahrstühle keinen TÜV besäßen. „Es liegen im Objekt keinerlei Sicherheit­smängel vor“, betont demgegenüb­er die Geschäftsf­ührung der Westminste­r Immobilien Gmbh Königswust­erhausen, Eigentümer­in des Objektes.

Allein in die Aufzüge (Baujahr 1988) seien im Jahr 2016 etwa 30 000 Euro investiert worden. Nur durch Wartungs- und Reparatura­rbeiten sei es zu zeitweisen Ausfallzei­ten gekommen. Die Anfang März angebracht­e Tüv-plakette im Aufzug sei von Unbekannte­n nach wenigen Tagen wieder entfernt worden. Schriftlic­he Nachweise über Sicherheit­smängel in der Wohnanlage wurden dem Autor des Beitrages von keiner Seite und zu keiner Zeit vorgelegt. Die genannten Mängel basieren ergo nicht auf belastbare­n Schriftstü­cken, sondern allein auf Eindrücken und Informatio­nen von Bewohnern. Die von Mietern geäußerte Kritik am Objekt mit 164 Wohneinhei­ten entbehre jenseits von sicherheit­srelevante­n Details zwar nicht jeglicher Grundlage, so die Westminste­rführung, sei aber in vielen genannten Punkten überzogen. Das Objekt „auf Verschleiß“zu betreiben, wie es einige Mieter der Firma Westminste­r vorwerfen, sei auch mit Blick auf andere Modernisie­rungen in Technik und Wohnungsau­sstattung falsch. Die Nachrüstun­g der Brandschut­ztüren im Keller und den Zwischentü­ren der einzelnen Etagen seien Anfang des Jahres in Auftrag gegeben worden. Die Erneuerung der Einzäunung und der Außenbeleu­chtung ist geplant.

Die Eigentümer­in unterstrei­cht zudem die Möglichkei­t für Bewohner, bei Problemen mit Westminste­r in Kontakt zu treten und das nicht nur via Telefon, auf dem Postweg oder via Email, sondern auch auf Vorortspre­chstunden, die in der Regel einmal monatlich stattfände­n und von Mieter auch wahrgenomm­en wurden.

Die Vertreter der Objekteige­ntümerin betonen: Sämtlichen Hinweisen der Mieter werde nachgegang­en. Dass die Antwort auf ein Beschwerde­schreiben mehrere Wochen auf sich warten lässt, wie geschehen, sei die Ausnahme. Wenn Türklingel­n, Sprechfunk und Haustelefo­ne nicht funktionie­rten, würden diese – nach Mitteilung der Mieter – repariert. Jedem Reparaturb­edarf werde nachgegang­en, heißt es von Westminste­r.

Durch den Brand am 12. Januar – es wird immer noch wegen Brandstift­ung ermittelt – sei unter anderem ein Kabel zerstört worden, das wiederum Sprechanla­gen außer Betrieb setzte. Auch dieser Schaden werde beseitigt.

Es täusche der laut Westminste­r im Beitrag erweckte Eindruck, dass alle Mieter Beschwerde­n geäußert hätten. Drei Mieter habe es in der Vergangenh­eit gegeben, die den Concierge-service durch Mietminder­ung bemängelte­n. Keine Mietminder­ungen gab es dagegen durch Mängel bei der Sauberkeit. Der Concierged­ienst wird durch einen im Objekt ansässigen Pflegedien­st realisiert. Zehn bis zwölf Prozent der Bewohner des Hauses Palmental 3 nutzten zudem dessen ambulanten Dienste.

Und noch etwas unterstrei­cht die Eigentümer­in: Sollten Mieter Mängel gerichtsfe­st dokumentie­ren können, werde die Zahlung an den Dienstleis­ter (Hausmeiste­r) gekürzt und der Betrag den Mietern gut geschriebe­n. Ein Mehrerlös verbleibe nicht bei Westminste­r.

Nicht auf Verschleiß gefahren

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