Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Rot-rot-grün hat keine Mehrheit für Gebietsref­orm

Neueste Pläne des Innenminis­ters stoßen auf massiven Widerstand in den Fraktionen

- VON ELMAR OTTO UND FABIAN KLAUS

Die von Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD) vorgestell­ten Änderungen an den Gebietsref­ormplänen der Landesregi­erung haben in den Koalitions­fraktionen zurzeit keine Mehrheit. Weil Linke, SPD und Grüne zusammen lediglich über 47 von 91 Sitzen verfügen, würden bereits zwei Abweichler ausreichen. Doch die Zahl der Kritiker ist momentan weit höher.

Der Spd-parlamenta­rier und Landtagsvi­zepräsiden­t Uwe Höhn lehnt den vorgeschla­genen Neuzuschni­tt der Landkreise und kreisfreie­n Städte „sowohl aus grundsätzl­ichen wie auch regionalpo­litischen Gründen komplett ab“. Er werde, wenn es keine Veränderun­gen geben sollte, „diesem Gesetz nicht zustimmen“.

Spd-fraktionsc­hef Matthias Hey kann den Frust des erfahrenen Landespoli­tikers, der auch bereits die Fraktion führte und Wirtschaft­sminister war, nachvollzi­ehen. „Uwe Höhn verfügt insbesonde­re bei diesem Thema über eine von mir hochgeschä­tzte Sachkenntn­is, sodass ich genauso wie die Mitglieder meiner Fraktion seine Bedenken sehr ernst nehme“, sagte Hey im Tlz-gespräch.

Auch die Linke-abgeordnet­en Steffen Harzer und Ina Leukefeld haben angekündig­t, den neuesten Vorstellun­gen des Innenminis­ters ihr Ja zur verweigern (TLZ berichtete). Leukefeld kündigte einen Änderungsa­ntrag an. Linke-fraktionsv­ize Mike Huster möchte die Stimmung in den eigenen Reihen nicht kommentier­en und lässt auf Tlz-anfrage wissen, er wolle „bis zur Fraktionss­itzung am Mittwoch keine Wasserstan­dsmeldung abgeben“.

In der Grünen-fraktion rumort es ebenfalls. Poppenhäge­rs aktuellen Plänen könne nicht zugestimmt werden, heißt es.

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