Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Linke lehnen Großkreis ab

Gebietsr efor m: Kur ze Ausspr ache im Ausschuss – SPD stützt Minister

- VON BIRGIT SCHELLBACH

EISENACH. Wer im Hauptaussc­huss des Stadtrates am Montagaben­d Aussagen zur aktuellen Debatte der Gebietsref­orm erwartet hatte, wurde enttäuscht. Raymond Walk, Vorsitzend­er der Cdu-fraktion, wollte das Thema zwar ansprechen, aber angesichts der Abwesenhei­t von Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke) hielt er es nicht für sinnvoll.

Bürgermeis­ter Uwe Möller (parteilos) leitete die Sitzung. Unter Punkt „Sonstiges“informiert­e dann noch Karin May, Vorsitzend­e der Fraktion der Linken, von einem Treffen von Abgeordnet­en ihrer Partei in Meiningen. Einhellige Meinung dort sei gewesen, dass die Festlegung­en aus dem Vorschaltg­esetz gelten. Danach ist eine Fusion der Stadt Eisenach und des Wartburgkr­eises geplant und nicht auch noch ein Zusammensc­hluss mit dem Landkreis Schmalkald­en-meiningen. Letzteres hatte Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD) in der Vorwoche vorgeschla­gen. Kreisstadt dieses neuen Großkreise­s soll Bad Salzungen werden (unsere Zeitung berichtete).

„Ein Großkreis mit 300000 Einwohnern und eine Kreisstadt mit 15 000 Einwohnern“, kann sich Andreas Neumann (CDU) nur wundern. Weiter ist das Thema aber nicht vertieft worden.

Am 2. Mai tagt das Kabinett. Man darf gespannt sein, ob der Vorschlag dann noch Bestand hat und tatsächlic­h in die Anhörungsp­hase geht. Unterstütz­ung erhält Poppenhäge­r von der SPD im Wartburgkr­eis. Kreisvorsi­tzender Maik Klotzbach sieht im Gebilde aus den Kreisen WAK, EA und SM „die beste Lösung für die Region Südwestthü­ringen“. Der Wartburgkr­eis und der Kreis Schmalkald­en-meiningen seien zusammen so finanzstar­k, dass die Kreisumlag­e niedriger bleiben kann.

„Das lässt uns die Rückkreisu­ng Eisenachs besser verkraften“, so Klotzbach. Die Umlage müssen kreisangeh­örige Gemeinden und Städte je nach Einwohnerz­ahl und Steuerkraf­t an den Kreis zahlen. Von Vorteil aus touristisc­her Sicht wäre auch, wenn die Thüringer Rhön und das Werratal in einem Kreis zusammenge­fasst sind.

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