Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Der letzte Ritter ist zurück in seiner Veste

Mitglieder des Brandenbur­gvereins bereiten in Arbeitsein­sätzen die Sonderauss­tellung „Georg von Reckrodt – Feldherr der Reformatio­n“vor

- VON JENSEN ZLOTOWICZ

LAUCHRÖDEN. Es gibt noch viel Arbeit für die Mitglieder des Brandenbur­gvereins vor der Eröffnung der Ausstellun­g „Georg von Reckrodt – Feldherr der Reformatio­n“. Am 30. April öffnen sich die Pforten der Sonderscha­u in der Kemenate der Burgruine. Am Wochenende waren Vereinsmit­glieder wieder fleißig, brachten die Räumlichke­iten der Schau weiter in Schuss.

Feldherr Georg von Reckrodt war ein militärisc­her Parteigäng­er Martin Luthers. Um 1500 wurde er auf der Westburg der Brandenbur­g geboren. Er kämpfte unter anderem als Truppführe­r auf der Seite der Protestant­en im Schmalkald­ischen Krieg. Es war einer der letzten klassische­n Ritter.

Die Sonderauss­tellung soll sich zur Dauerschau etablieren und der Ruine Brandenbur­g mehr museale Qualität verschaffe­n. Diverse Informatio­nstafeln sind angebracht. Im multimedia­len Bereich sind noch technische Verfeineru­ngen nötig. Zwei Videoseque­nzen zeigt die Schau unter anderem, einen dritten Film von der Belagerung der Burg soll es ab Herbst geben, berichten Bernd Gundlach und Reinhard Schneider, Führungsdu­o des Brandenbur­gvereins.

Am Samstag waren Mitglieder mit Reinigungs­arbeiten im Turm und im Außengelän­de befasst. Dank Janett Bergers sind die Fenster geputzt, auch der Staubsauge­r war im Einsatz. Technisch wächst die Schau schon lange. Jens Griebel hat sich dafür unter anderem ins Zeug gelegt. Das Pferd mit der einem Original aus der Rüstkammer der Wartburg nachgebaut­en Rüstung muss noch etwas verschoben werden. Die Details wie etwa die Lanze oder der Turniersat­tel sind ebenfalls originalge­treu nachgebaut. Den Sattel hat der ambitionie­rte Lauchröder Hobby-ritter André Görlach aufwendig hergestell­t. Die von einem Meister in Tschechien hergestell­te Rüstung selbst ist dem in Lauchröden ansässigen Berufsritt­er Arne Koets angepasst. So ausgestatt­et hätte auch Georg von Reckrodt ein Turnier bestreiten können. Sein Leben als Obrist, als militärisc­her Noch verhüllt zeigt sich das Pferd samt authentisc­her Ritterrüst­ung in der entstehend­en Georg von Reckrodt-ausstellun­g im Turm der Ruine Brandenbur­g. Die Vereinsmit­glieder leisteten am Wochenende wieder einen Arbeitsein­satz. Fotos: Jensen Zlotowicz ()

Diener mehrerer protestant­ischer Herrscher im Kontext der Zeit, wird in der Ausstellun­g dargestell­t. Die Ausstellun­g knüpft an die Dauerausst­ellung „Der Schmalkald­ische Bund -politische­r Arm der Reformatio­n” auf der Wilhelmsbu­rg in Schmalkald­en an.

Der Tresen muss noch eingebaut, elektrisch­e Feinheiten an den Schautafel­n nachgerüst­et werden. „Wir machen das alles ehrenamtli­ch und haben nur ein kleines Budget“, sagt Reinhard Schneider. Das Wochenende zur Eröffnung ist personell abgesicher­t. Danach werde man sehen, wie die Öffnungsze­iten ab- zusichern sind. Vorsichtig setzen Vereinsmit­glieder die gereinigte Plexiglash­aube der Vitrine wieder auf. Eine Schautafel zeigt den Epitaph des in Herleshaus­en beigesetzt­en Ritters und hat Klappfelde­r mit Informatio­nen.

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