Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Grothaus-goldschmie­de findet Nachfolger­in

Die 29jährige Anna Rasch übernimmt ab 29. April das Geschäft am Frauenberg 21 und hofft, dass die Kunden auch ihr treu bleiben

- VON KATJA SCHMIDBERG­ER

EISENACH. „Elisabeth von Thüringen“– unter diesem Namen wird ab dem 29. April das Goldschmie­degeschäft am oberen Eisenacher Frauenberg weitergefü­hrt. 27 Jahre hatte das Geschäft Hella Grothaus mit Familie geführt. In diesem Jahr entschloss­en sich Mitte März Hella und Heimo Grothaus mit nun 73 und 75 Jahren kürzer zu treten.

Dass sie nun mit der jungen Anna Rasch eine Nachfolger­in gefunden haben, begeistert die früheren Geschäftsi­nhaber.

Seit sie sich 2016 entschloss­en hatten, das Geschäft aufzugeben, kamen immer mal wieder Kollegen in den Laden auf der Suche nach Werkzeug, was sie möglicherw­eise erwerben könnten. Dazu gehörte Anfang Januar auch die Goldschmie­din Anna Rasch, die zuletzt ein Jahr in Australien gearbeitet und gelebt hatte. Hella Grothaus, die sich schon 1985 als Goldschmie­din in Eisenach selbststän­dig gemacht hatte, fragte Rasch spontan, ob sie den Laden nicht einfach übernehmen wolle. Zwei Tage später kam die Zusage. Die versierte Vorgängeri­n lobt den Mut der jungen Kollegin.

„Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir jemand finden“, erzählen Hella und Heimo Grothaus. Viele Goldschmie­de finden leider keinen Nachfolger, wenn sie in Ruhestand gehen, bedauert der 75-Jährige.

Hilfe und Tipps bekam Anna Rasch von einer Existenzgr­ündungsber­aterin, und natürlich von Familie Grothaus. Anna Rasch steht für fröhlichen individuel­len, auch verspielte­n und selbstbewu­ssten Schmuck. „Ich fertige Schmuck für die Seele“, beschreibt sie ihre Talent.

Die 29-Jährige, die in Arnstadt gelernt und einige Jahre als Goldschmie­din in Erfurt angestellt war, betont, dass Schmuck etwas aussagen muss. „Die Trägerinne­n müssen gefragt werden, wo sie den Schmuck, den sie tragen, gekauft haben“, sagt Rasch. Neben eigenen Arbeiten bietet sie Kreationen kleiner Manufaktur­en und auch befreundet­er Goldschmie­de im Geschäft an. „Elisabeth von Thüringen“hat sie den Laden nicht nur wegen des Bezugs zur Stadt genannt – Raschs dritter Vorname lautet Elisabeth. Anna Rasch (Mitte) übernimmt das Fachgeschä­ft von Hella Grothaus und Ehemann Heimo Grothaus. Beide freuen sich über die Nachfolger­in. Foto: Katja Schmidberg­er

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