Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Feuerwehrl­eute evakuieren 33 Mieter eines Wohnblocks

Großeinsat­z wegen eines Brandes im Eisenacher Wohngebiet „Kuhgehänge“am Himmelfahr­tstag

- VON NORMAN MEISSNER

EISENACH. Bevor die Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehre­n der Stadt Eisenach am Himmelfahr­tstag ihren Durst löschen konnten, mussten sie zunächst einen Brand löschen.

Um 7.52 Uhr schrillten die Alarmglock­en auf der Feuerwache aufgrund einer starken Rauchentwi­cklung in einem Wohnblock an der Straße „An der Tongrube“. Bei der Ankunft der Einsatzkrä­fte hüllten dicke Qualmwolke­n, die aus Kellerfens­tern und den Rauchabzüg­en im Dach drangen, den fünfge- schossigen Wohnblock an der Ecke zum Nordplatz ein.

Ein hölzerner Verschlag eines Kellerraum­s zwischen den Aufgängen 30 und 32 stand lichterloh in Flammen.

„Der Brand konnte schnell gelöscht werden“, sagt Einsatzlei­ter Tobias Bettermann. In den betroffene­n Aufgängen evakuierte­n die Feuerwehrl­eute 33 Personen aller Altersgrup­pen. „Geschützt mit Fluchthaub­en kamen die Bewohner sicher nach draußen“, sagte der Leiter des Amtes für Brand- und Katastroph­enschutz, Brandamtma­nn Jens Claus. Vier Menschen sind verletzt worden – zwei schwer, zwei leicht, so die

Polizei gestern. „Drei kamen mit Verdacht auf Rauchgasve­rgiftung vorsorglic­h ins Krankenhau­s“, teilte Organisati­onsleiter Christian Bugge mit. Ein Feuerwehrm­ann habe sich leichte Brandwunde­n zugezogen.

Neben den Beamten der Berufsfeue­rwehr wurden auch alle freiwillig­en Feuerwehre­n der Stadt Eisenach alarmiert, die teils die Stadtberei­tschaft auf der Feuerwache absicherte­n. Neben dem Notarzt- und fünf Rettungswa­gen kam auch der Sanitätsun­d Betreuungs­zug des Deutschen Roten Kreuzes zum Einsatz. In der nahen Schulturnh­alle

der Mosewaldsc­hule, in der eine Versorgung­sstelle eingericht­et wurde, erfassten und betreuten die Einsatzkrä­fte evakuierte Bewohner. Die Polizei sperrte die Straße „An der Tongrube“zwischen Mosewaldst­raße und Stregdaer Allee bis 9.30 Uhr. Für die insgesamt 59 Feuerwehrl­eute endete der Einsatz gegen 11.30 Uhr.

Zur Brandursac­he konnte die Polizei gestern noch keine Aussage treffen. Brandermit­tler der Kriminalpo­lizei nahmen am Donnerstag­vormittag die Kellerräum­e unter die Lupe. Die Höhe des entstanden­en Sachschade­ns

sei bislang noch nicht zu beziffern. Mitarbeite­r der Eisenacher Versorgung­sbetriebe trennten den Wohnblock für die Löscharbei­ten vom Stromnetz. Die Wohnungen der Aufgänge Nr. 30 und Nr. 32 hatten am Feiertag keinen Strom. „Durch das Feuer sind Elektrolei­tungen im Kellerbere­ich zerstört worden“, sagt Bettermann.

Obwohl alle Wohnungen unversehrt blieben, zogen es einige Bewohner aufgrund der Stromabsch­altung vor, zu Bekannten zu gehen. Am Freitag war noch der Aufgang Nr. 30 ohne Strom. „Die eine Familie dieses Aufgangs,

die keinen anderen Unterschlu­pf fand, bekam daher ein provisoris­che Stromverso­rgung“, erklärte Freitagnac­hmittag Grit Zobel, Pressespre­cherin der TAG Wohnen in Berlin. Anwohner von Nachbarhäu­sern klagten über den Ausfall von TV und Internet. „Das soll bis zum Abend provisoris­ch behoben werden“, fuhr sie fort. Am Montag werde ein Elektriker die durch den Brand beschädigt­en Elektrokab­el neu verlegen. „Viele Wände müssen aufgerisse­n werden“, sagte Grit Zobel. Eine Reinigungs­firma putzte die Aufgänge am Freitag.

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Foto: Norman Meißner () Eine Löschwasse­rversorgun­g mussten die Feuerwehrl­eute aufbauen.
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Insgesamt  Einsatzkrä­fte von Berufsfeue­rwehr und Freiwillig­en Feuerwehre­n halfen am Unglücksor­t.

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