Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Dixieland und Swing hallen durch das Mariental
Reporter unterwegs: Herrliches Frühsommerwetter lockt am Himmelfahrtstag tausende Menschen in die freie Natur
WARTBURGREGION. Das fast schon hochsommerliche Prachtwetter lockte am Himmelfahrtstag so ziemlich jeden hinter dem Ofen hervor und in die freie Natur. Und dafür war den Sommerfrischlern der Wartburgregion so ziemlich jedes Fortbewegungsmittel willkommen. Während den aktiven Ausflüglern mit Wanderschuhen, Fahrräder, Rollern, Inlineskates sowie Schlauchbooten, Flößen und Kanus die Wander- und Landwirtschafswege beziehungsweise die Wasserstraße Werra gehörten, erreichten die richtig Erholungsbedürftigen auf Asphaltwegen die beliebten Ausflugs-ziele der Region.
Im Gegensatz zu einem Arbeitstag war das Bild auf den Straßen ein anderes. In großer Zahl rollten Motorräder, Trikes und Oldtimer über Pisten. Aber auch mit Pferdegespannen, mit planwagenziehenden Traktoren oder vereinzelt auch nach völliger Erschöpfung im Bollerwagen verschnaufend hängend kamen die etwas passiveren Naturgäste ihrer Erfrischung näher.
Als einer der größten Anziehungspunkte erwies sich zum Männertag wieder die „Hohe Sonne“vor den Toren der Wartburgstadt. Die ersten Rastsuchenden fanden sich dort bereits gegen 6 Uhr ein. Aus allen Zapfhähnen strömten die Durstlöscher und aus allen Himmelsrichtungen strömten dazu die Abnehmer herbei. Trotz ständigen Kommens und Gehens harrten permanent rund 500 Vertreter der Herrenriege an diesem beliebten Treffpunkt des Höhenweges aus.
Nicht viel weniger säumten die Terrassen des Ausflugslokals „Phantasie“. Dixieland, Swing, Jazz und Evergreens hallten von dort durch das Mariental. Der Eisenacher Trompeter Winni Jupt verstand es exzellent mit seiner „Big Ben Dix Band“ohne elektronischen Firlefanz auf äußerst kurzweilige Weise zu unterhalten. Sämtliche Parkplätze im Mariental und auch an der Wartburgschleife waren hoffnungslos überfüllt. Die Bundesstraße im Eisenacher Süden säumten beiderseits zahlreiche Fahrzeuge – zwischen Sophienaue und Drachenschlucht sogar als ununterbrochene Schlange. Auch die Waldwege dienten vielfach bis ins Unterholz als Parkplätze.
Von reger Geschäftigkeit in den Kleingartenanlagen der Region zeugten vielerorts Rauchzeichen von gerade in Betrieb genommen Bratwurst- und Steak-bräunern.
Hochbetrieb herrschte zudem an und auf der Werra. Die Campingplätze und Kanuausleihstationen waren prächtig frequentiert. Gleich mehrere Motorradgruppen suchten sich den Normannstein
am Donnerstag als Ziel. Mit dem inzwischen 11. Open-air-gottesdienst auf der Burg Normannstein starteten rund 70 Menschen der Ev. Kirchgemeinde Treffurt mit
ihrem Pfarrer Torsten Schneider in den Himmelfahrtstag. Musikalisch verwöhnte der Posaunenchor Treffurt.
Gleiches machten die „Falkener Musikanten“in Frankenroda
Hoffnungslos überfüllte Parkplätze
vor dem Bürgerhaus. Auf dem grünen Flecken „Bei Isolde“kam so schnell Volksfeststimmung auf. An den zahlreich aufgestellten Biertischgarnituren fanden Neuankömmlinge
nur vereinzelt noch Sitzplätze. Auch am Hörselberghaus platzierten sich einige Feiertagsausflügler im Gras. Prächtig besucht waren auch das Drösseltal, der Kielforst und das Mihlaer Tal.