Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Kreissitz von wenigen Fahrminuten abhängig
Einblick in die Begründungen für künftige Landratssitze
ERFURT. Weitreichende Entscheidungen für eine Region können von wenigen Fahrminuten abhängen: Während für den motorisierten Individualverkehr im bisherigen Eichsfeldkreis eine durchschnittliche Reisezeit in die Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt von 38 Minuten angenommen wird, sind es im Unstrut-hainich-kreis nach Mühlhausen offenbar nur 30 Minuten. „Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Stadt Mühlhausen ebenfalls besser erreichbar“, heißt es im koalitionsinternen Papier zur Begründung künftiger Kreissitze.
Bei der Frage, ob Sömmerda oder Apolda künftig Kreissitz sein soll, wird ins Feld geführt, dass Sömmerda für ehrenamtliche Kreistagsmitglieder „aus allen Teilen des neuen Kreisgebietes besser erreichbar ist“. Zudem wird auf einen Referentenentwurf verwiesen, wonach davon ausgegangenen werde, „dass die Stadt Sömmerda für den motorisierten Individualverkehr und mit öffentlichen Verkehrsmitteln besser erreichbar ist“, heißt es zu diesem Vorschlag.
Bei den Kreisen Greiz und Altenburg wird für Altenburg als Kreissitz votiert mit Hinweis auf die „besonderen Entwicklungsaufgaben“, die der Raum Altenburg bei der Landesentwicklung habe. Die Stadt Greiz dagegen sei nur Mittelzentrum.
Kommt es zum Landkreis Rennsteig-rhön, stehen die bisherigen Kreisstädte Hildburghausen, Meiningen und Sonneberg sowie die bisher kreisfreie Stadt Suhl zur Wahl. Meiningen soll in diesem Fall Kreissitz werden, weil es schon jetzt „eine deutliche größere Struktur umfasst“, wie es heißt.
Alle Begründungen unter www.tlz.de/kreisstadt