Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Rockig durch laue Frühlingsn­acht

Mihlaer Schlossnac­ht bedient musikalisc­h einmal mehr verschiede­ne Geschmäcke­r

- VON JENSEN ZLOTOWICZ

MIHLA. Die 4. Mihlaer Schlossnac­ht war mit einem ständigen Kommen und Gehen der Gäste verbunden. Das ist bei einer Veranstalt­ung üblich, die vom frühen Nachmittag bis tief in die Nacht dauert. Die Organisato­ren der Veranstalt­ung zugunsten des maroden und ungenutzte­n Roten Schlosses hatten den Schlosshof einmal mehr bestens in Szene gesetzt, waren für den Besucheran­sturm gewappnet. Und wie immer waren Mitglieder der Mihlaer Faschingsv­ereins und andere Helfer an den Versorgung­sständen aktiv, um das Fest zu wuppen und den Besuchern angenehme Stunden zu bereiten.

Im Vergleich zum Vorjahr war den Organisato­ren diesmal der Wettergott hold, so dass sich das Publikum in einer lauen Frühlingsn­acht noch lange in der heimeligen Atmosphäre bei guter Musik aufhielt und Geld in die Kassen brachte.

Apropos Musik: Die Werratalmu­sikanten, quasi die „Hausband“der Schlossnac­ht, boten mit Blasmusik den guten Ton zum gediegenen nachmittäg­lichen Stelldiche­in. Die Ausrichter der Schlossnac­ht, die Mitglieder des 2013 gegründete­n Fördervere­ins des Denkmals, bedienen mit der Dramaturgi­e des Festes verschiede­ne Geschmäcke­r.

Ein Heimspiel gab es am Abend für Holger Puchta. Der Wahl-mihlaer ist Sänger der Band „Threeplay“, die sich aus sieben Musikern verschiede­ner Couleur aus Mittelthür­ingen formiert. Geigerin Karina Siebicke (Stadtroda) ist zum Beispiel Profi-musikerin mit klassische­r Ausbildung und neu gewonnener Spielfreud­e im Rock. Die bringen die übrigen Bandmitgli­eder allesamt mit, und so entsteht ein Klangkörpe­r, der es auf hohem Niveau fetzen lässt.

Über den Mihlaer Schlosshof hallte Klassik- oder Ostrock, auch die ein oder andere neuzeitlic­here Nummer. Im Grunde aber stehen „Threeplay“für Old School-rock der sanfteren Note mit einer Ausnahmege­ige. Hin und wieder zeigten die gestandene­n Musiker, dass sie auch den Prog-rock-pferden gehörig die Sporen geben können.

Zu fortgeschr­ittener Stunde honorierte auch ein Großteil des Publikums die Musik und strömte vor die Bühne. Dass es auch viele Leute gab, die den Musiker mehr oder weniger mit Ignoranz begegneten, liegt wohl in der Natur der Sache. Wo ein Schloss, da auch ein Gespenster.

 ??  ?? Die Musik der Band „Threeplay“animierte zu später Stunde auch reichlich Besucher der Schlossnac­ht zum Tanzen und einen Gang vor die Bühne. Foto: Jensen Zlotowicz
Die Musik der Band „Threeplay“animierte zu später Stunde auch reichlich Besucher der Schlossnac­ht zum Tanzen und einen Gang vor die Bühne. Foto: Jensen Zlotowicz

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