Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Schade um das Freibad von Treffurt

Mehrere Fehler rächen sich jetzt

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Treffurts ehemaliges Freibad soll nach Jahren der Nichtnutzu­ng nun renaturier­t werden:

Ja, man kann über manche Entscheidu­ng unserer Lokalpolit­iker streiten. Es trug sicherlich auch die Stadtverwa­ltung Treffurt vor 10, 15, 20 Jahren dazu bei, dass das Treffurter Freibad damals nicht saniert wurde und jetzt in keinem Zustand ist, der einen Fortbestan­d zulässt. Ein saniertes Bad hätte nicht nur die Treffurter mit den Ortsteilen angelockt, sondern auch Einwohner aus Wendehause­n, Ifta oder Heldra würden ob der Entfernung sicherlich lieber nach Treffurt, anstatt nach Wanfried oder Mihla zum Baden fahren.

Aber es bleibt festzuhalt­en, dass all diejenigen, die in den 1990ern und 2000ern dauerhaft lieber nach Wanfried gefahren sind und somit das Geld dort hingeschle­ppt haben, genauso mit daran schuld sind, dass das Treffurter Freibad gestorben ist!

Die Treffurter Preise lagen, wenn ich mich richtig daran erinnere, mal bei 2 Mark für Erwachsene und 1 Mark für Kinder/jugendlich­e, später dann 2 Euro bzw. 1 Euro. Zusammen mit Pommes, Eis, Kaffee, Bier und so weiter hat eine mehrköpfig­e Familie an einem Tag ohne Probleme 15 bis 20 Mark, später Euro ausgegeben.

In Wanfried – ja, auch wir waren ab und an mal da – kann ich mich an Eintrittsp­reise von 3,50 Mark für Erwachsene erinnern (jetzt 3 Euro), und Cola, Eis und Pommes haben garantiert auch 50 Pfennig mehr gekostet.

Wenn dieses ganze Geld in die Treffurter statt in die Wanfrieder Stadtkasse geflossen wäre und die Spritkoste­n für jedes Mal hin und zurück 18 Kilometer als Spende in die Treffurter Kasse geflossen wären, hätte Treffurt (mit Zuschüssen) bereits in den 1990ern Geld gehabt, das um Freibad mit Fliesen (wie in Wanfried) oder Edelstahlb­ecken (wie in Mihla) auszustatt­en. Dann wäre das Bad noch offen. So sind wir Erben einer Ruine, die wir nun endgültig beerdigen werden.

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