Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Gar nicht so einfach, eine Prinzessin zu finden
Auf der Parkbühne der Creuzburg wollte es sich ein Edelfräulein bequem machen
CREUZBURG. Im mittlerweile sechsten Jahr gastieren die Theaterleute des Erfurter „Theater im Palais“auf der Freilichtbühne der Creuzburg. Heinrich Kus, der künstlerische Leiter des kleinen Theaters, fühlt sich nach eigenen Worten ausgesprochen wohl hier. Mit Ehefrau Sabine Henn wurde in diesem Jahr die Auftaktveranstaltung des Kindertheaters, am Sonntagmorgen bei strahlendem Sonnenschein, wieder ein Vergnügen für Schauspieler und Publikum, auch für die Erwachsenen.
Freilich war die Kulisse mit mehr als 60 Zuschauern sehr überschaubar, für Heinrich Kus aber war das nicht ungewöhnlich für den Sommerauftakt und somit auch zufriedenstellend. Das Stück „Prinzessin auf der Erbse“stand auf dem Programm, das die Theaterleute mit Witz und Humor aufführten.
Heinrich Kus als etwas zerstreuter Prinz und Sabine Henn als Zofe und Prinzessinenanwärterin bezogen in ihr Spiel auch immer wieder die Kinder ein, die mit ihren lustigen Einwürfen nicht nur die Künstler zum Schmunzeln brachten.
Über 0190er-telefonnummern war der Prinz da zu verschiedenen falschen Prinzessinen durchgestellt worden, zu deren Übereinstimmungstests er sich Hilfe aus dem Publikum holte. Die Kinder Matteo (9), Carolina (6) und Lukas(7) halfen dem Prinzen bei den Tests, die schließlich erfolglos trotzdem endeten. Der Tipp mit der Erbse kam dann von der Mutter des Prinzen, und ein kleiner Stein aus dem Burggarten musste als „Erbsenstein“und Testobjekt herhalten.
Bei den falschen Prinzessinnen hatte der Prinz mit einfühlsamer Stimme gesungen „Sie ist es‘“, eine ins Ohr gehende Melodie, die Theaterkomponist Georg Siebert für die Theaterkollegen des Palaistheaters geschrieben hatte, mit denen er befreundet ist.
Nach dem Erbsentest fand der Prinz dann aber doch noch seine echte Prinzessin, und das Märchen endete nach knapp einer Stunde glücklich.