Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Zarte Blume, große Kraft

Das Gänseblümc­hen ist die Heilpflanz­e des Jahres 2017. Von der Wirksamkei­t der „ausdauernd­en Schönheit“sind Anhänger der Naturheilk­unde überzeugt

- Von Franziska Gräfenhan

Bellis perennis – So heißt das Gänseblümc­hen auf Latein. Übersetzt bedeutet das so viel wie die „ausdauernd­e Schönheit“. Diesen Namen hat sich die zarte Wiesenpfla­nze durchaus verdient – immerhin blüht sie von März bis November.

Mit ihrem schneeweiß­en Blütenkran­z ist die Blume hübsch anzusehen. Sie überzeugt aber auch durch ihren Geschmack und eine heilsame Wirkung, meinen Anhänger der Naturheilk­unde. Sie haben das Gänseblümc­hen deshalb zur Heilpflanz­e des Jahres 2017 gekürt.

„Von der Blüte bis zum Stiel, das Gänseblümc­hen ist essbar. Am besten man pflückt es frisch von der Wiese“, sagt Peter Weber. Der Vorsitzend­e des Kneipp-vereins in Erfurt kennt sich aus mit Heilpflanz­en. Er befasst sich seit etwa 15 Jahren mit den Lehren von Sebastian Kneipp, einem Pfarrer, der im 19. Jahrhunder­t ein Naturheilv­erfahren entwickelt­e.

„Neben Sport und Ernährung gehören auch Heilpflanz­en zu den Lehren Kneipps“, sagt Peter Weber, der regelmäßig mit Schulen und Kindergärt­en in die Natur geht und den Kindern und Jugendlich­en Pflanzen erklärt.

„Das Gänseblümc­hen eignet sich hervorrage­nd für Tee, in Götterspei­se oder aber im Wildkräute­rsalat“, sagt Peter Weber. Auch Honig könne ganz einfach mit der kleinen Pflanze gemacht werden. Die Speisen schmeckten nicht nur lecker, sie sollen auch gesund sein. Schließlic­h habe das Gänseblümc­hen laut Naturheilk­unde heilsame Kräfte. Es soll zum Beispiel die Verdauung und den Stoffwechs­el anregen und Schleim lösen.

Doch nicht nur zum Verzehr, auch bei der Anwendung auf der Haut entfaltet das Gänseblümc­hen seine Wirkung, heißt es in der Naturheilk­unde. Als Tinktur lindere es Entzündung­en, Wunden und Schmerzen. Zu einer Gesichtsma­ske verarbeite­t, reinige es zudem die Haut. Die ungeahnten Kräfte des Gänseblümc­hens werden seinen Inhaltssto­ffen zugeschrie­ben. Neben ätherische­n Ölen enthält die Pflanze auch Bitter- und Mineralsto­ffe.

Wie bei vielen Heilpflanz­en ist die medizinisc­he Wirkung des Gänseblümc­hens nicht wissenscha­ftlich belegt. Allerdings ist der Verzehr allgemein unbedenkli­ch. Deshalb kann sich jeder selbst von der weiß-gelben Pflanze überzeugen.

Peter Weber macht es vor: „Eine Legende besagt, dass sich eine holde Jungfer bückte, die Blume pflückte und aß“, sagt er und steckt sich eine Hand voll Gänseblümc­hen in den Mund.

Das Gänseblümc­hen ist zwar klein, aber sehr robust. Es blüht von März bis November.“Peter Weber, Vorsitzend­er des Kneipp-vereins in Erfurt

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 ??  ?? Das Gänseblümc­hen gehört zu der Gattung der Korbblütle­r. Bei dieser Pflanzenfa­milie wachsen die Blätter rings um die Blüte. Neben Aster und Ringelblum­e zählen auch Huflattich und Kamille zu den nahen Verwandten des Gänseblümc­hens. FOTOS (2): FRANZISKA...
Das Gänseblümc­hen gehört zu der Gattung der Korbblütle­r. Bei dieser Pflanzenfa­milie wachsen die Blätter rings um die Blüte. Neben Aster und Ringelblum­e zählen auch Huflattich und Kamille zu den nahen Verwandten des Gänseblümc­hens. FOTOS (2): FRANZISKA...

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