Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Diesen Weg...
Höh‘n und Tiefen eines Traditionspfades
Das Lied über den Weg auf den Höh‘n kannte ich schon als Kind, lange bevor ich über die Grenze nach Thüringen kam. Der Rennsteig war gerade auch in Gegenden, die selbst über schöne Fernwanderwege verfügen, ein vielbesungenes Sehnsuchtsziel. Mir ist erst hierzulande klar geworden: Das Lied über den Weg auf den Höh‘n ist kein Volkslied – und dies schon gar nicht in der sich feiner dünkenden Mitte des Landes eine heimliche Regionalhymne wie anderswo die Fischerin vom Bodensee...
Und wenn ich seither Bewohnern des Thüringer Flachlandes vom Thüringer Wald vorschwärme, bekomme ich leider sehr oft zu hören, was mir selbst auch auffällt: dass es mit der Gastlichkeit nicht überall weit her ist; geschlossene Gaststätten – oder aber Gastronomie, die nicht den Erwartungen entspricht... Solche Erfahrungen, für die mir viele Beispiele genannt wurden, lassen sich nicht wegdiskutieren. Dabei machen viele Gastgeber vieles gut. Wann, wenn nicht jetzt, ist die beste Zeit, um von sich im Positiven reden zu machen?! Beim 117. Deutschen Wandertag in und um Eisenach wird Gastlichkeit gewiss groß geschrieben. Es bleibt zu hoffen, dass das abstrahlt und als gutes Beispiel Nachahmung findet auf den Höh‘n und in den Tälern. Ja: Viele Menschen merken sich nur das Negative. Und: Manche Zustände in einzelnen Einrichtungen rechtfertigen kein Pauschalurteil. Aber: Wer mit Gastlichkeit Geld verdienen will, muss mit einem Lächeln den Gast empfangen und richtig gut kochen können. Wenn dann noch die Zimmer schön sind, darf das ruhig etwas kosten. Billig und pampig dagegen zahlt sich nie und nimmer aus.