Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Diesen Weg...

Höh‘n und Tiefen eines Traditions­pfades

- VON GERLINDE SOMMER g.sommer@tlz.de

Das Lied über den Weg auf den Höh‘n kannte ich schon als Kind, lange bevor ich über die Grenze nach Thüringen kam. Der Rennsteig war gerade auch in Gegenden, die selbst über schöne Fernwander­wege verfügen, ein vielbesung­enes Sehnsuchts­ziel. Mir ist erst hierzuland­e klar geworden: Das Lied über den Weg auf den Höh‘n ist kein Volkslied – und dies schon gar nicht in der sich feiner dünkenden Mitte des Landes eine heimliche Regionalhy­mne wie anderswo die Fischerin vom Bodensee...

Und wenn ich seither Bewohnern des Thüringer Flachlande­s vom Thüringer Wald vorschwärm­e, bekomme ich leider sehr oft zu hören, was mir selbst auch auffällt: dass es mit der Gastlichke­it nicht überall weit her ist; geschlosse­ne Gaststätte­n – oder aber Gastronomi­e, die nicht den Erwartunge­n entspricht... Solche Erfahrunge­n, für die mir viele Beispiele genannt wurden, lassen sich nicht wegdiskuti­eren. Dabei machen viele Gastgeber vieles gut. Wann, wenn nicht jetzt, ist die beste Zeit, um von sich im Positiven reden zu machen?! Beim 117. Deutschen Wandertag in und um Eisenach wird Gastlichke­it gewiss groß geschriebe­n. Es bleibt zu hoffen, dass das abstrahlt und als gutes Beispiel Nachahmung findet auf den Höh‘n und in den Tälern. Ja: Viele Menschen merken sich nur das Negative. Und: Manche Zustände in einzelnen Einrichtun­gen rechtferti­gen kein Pauschalur­teil. Aber: Wer mit Gastlichke­it Geld verdienen will, muss mit einem Lächeln den Gast empfangen und richtig gut kochen können. Wenn dann noch die Zimmer schön sind, darf das ruhig etwas kosten. Billig und pampig dagegen zahlt sich nie und nimmer aus.

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