Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
„Ich habe extra viel Bratwurst in der Kühltruhe gebunkert“
So bereiten sich die zahlreichen Gastronomen der Wartburg reg ion auf den 117. Deutschen Wandertag vor
WARTBURGREGION. Wer rastet, der rostet. Dieses weit verbreitete Sprichwort ist sicher auch bei Wanderfreunden bestens bekannt, die in den nächsten Tagen zum 117. Deutschen Wandertag die Wartburgstadt samt Umgebung belagern. Auch wenn die Meteorologen für diesen Höhepunkt ausgiebige Regenschauer heraufbeschwören, werden die Wanderer beim Rasten kaum rosten, vielmehr gehört das stärkende Rasten zum ausgedehnten Wandern dazu.
Da die Gastronomen an den Peripherien der Wandertagstouren in den nächsten Tagen mit einem stärkeren Zulauf an Hungrigen und Durstigen rechnen, haben sie sich dementsprechend vorbereitet. Sängerwiesen-wirt Klaus-peter Arends geht davon aus, dass die Teilnehmer der Wandergruppen nicht lange sitzen bleiben wollen, um ihr Pensum per Pedes zu schaffen. „Unser Bratwurst-rost ist die ganze Zeit an“, erzählt Arends. Er bietet ein Wandergedeck aus Bratwurst und Getränk zum deutlich günstigeren Gesamtpreis an. Arends vermutet, dass die Gäste nach Thüringer Spezialitäten fragen. So reduzierte er das reguläre Angebot der „Sängerwiese“etwas und rückt dafür Thüringer Klöße mit Roulade oder Wildgulasch stärker in den Vordergrund.
„Tor zum Rennsteig“lässt den Ruhetag ausfallen
„Wir rechnen damit, dass besonders viele Leute kommen; bereits am letzten Wochenende hatten wir deutlich mehr Wanderer zu Gast“, erzählt Matthias Beyer-schubert vom Ausflugslokal „Phantasie“im Mariental. Dort geht es am Wochenende und den Haupttagen des Wandertages ab 11 Uhr los. Er hat zusätzlich einen Schankwagen stehen, und der Grillstand werde die ganze Zeit unter Glut gehalten. „Ich habe extra viel Bratwurst gebunkert“, fährt er fort. Für Samstag haben sich rund 150 Teilnehmer der Verbandswanderung zur Rast in der „Phantasie“angekündigt.
„Wir haben extra mehr Fleisch, Salat und Getränke eingekauft“, erzählt Andrea Kirchner vom Gasthaus „Tor zum Rennsteig“im Eisenacher Ortsteil Hörschel. Die Wirtin verspürte bereits am vergangenen Wochenende einen verstärkten Andrang von Wanderfreunden. Aus Anlass des 117. Deutschen Wandertages öffne das „Tor zum Rennsteig“ausnahmsweise auch an seinen Ruhetagen. Auf personelle Verstärkung müssen die Wirtsleute verzichten. „Da sieht es schlecht aus“, fügt Andrea Kirchner hinzu.
Auch das jetzt zum Wandertag wieder ausgebuchte Lutherhotel „Eisenacher Hof“ist gewappnet; die Lager sind voll. „Lieber etwas mehr als zu wenig“, kommentiert Hotelier Udo Winkels seine Vorratswirtschaft. Im Vorfeld des Wandertages wurde extra ein Wanderraum eingerichtet, in dem die Wander- und Radfahrausrüstungen der Gäste Platz finden und gegebenenfalls gereinigt werden können. „Wir überlegen, ob wir draußen grillen“, sinniert Winkels, der bei Bedarf auf ein, zwei zusätzliche Aushilfen zurückgreifen kann.
Beim Fleischer des Vertrauens nachordern
Der Direktor vom Romantikhotel auf der Wartburg, Jens V. Dünnbier, erwartet in den nächsten Tagen vor allem in der touristischen Gastronomie Zulauf. Der Bratwurststand und die Rosenterrasse seien gewappnet. „Wer zum Wandertag extra nach Eisenach gekommen ist, der wandert – egal bei welchem Wetter und der sucht bei Regen natürlich Unterschlupf“, sagt Dünnbier. Da man jetzt in der Hochsaison stecke, seien die Lager gut gefüllt, aber die Kapazität begrenzt. „Unsere Lieferanten sorgen bei Bedarf auch kurzfristig für Nachschub.“
Zwei Touren des 117. Deutschen Wandertages kreuzen die Ruhlaer Skihütte. „Wir sind immer gut auf Wandersleute vorbereitet und können flexibel reagieren“, sagt Hüttenwirt Thomas Regensburg. Bei Bedarf kann er bei seinem Fleischer des Vertrauens kurzfristig nachordern. Anlässlich des Wandertages schob er für Donnerstag extra einen Hüttenabend außer der Reihe ein.
Torsten Ullmann vom Waldgasthof & Rennsteighotel „Hubertushaus“rechnet mit keinem übermäßigen Ansturm an Wanderern. „Die Wanderstrecken sind meist um Eisenach verteilt und das Wetter soll ja auch nicht so rosig werden“, meint der Wirt. Er lässt das Ereignis auf sich zukommen. Da man derzeit sowieso in der regulären Wandersaison stecke, seien kaum zusätzliche Vorbereitungen nötig. Das sieht auch Anastasia Ovchinnikiva vom Restaurant „Prinzenteich“im Eisenacher Süden so. „Wer kommt, der kommt“, sagt die Chefin. Und für größere Besuchergruppen sei das Häuschen am Gondelteich ohnehin zu klein.