Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Hörselbrücke ist wieder fit
Die Arbeiten am Hörscheler Bauwerk waren doch aufwändiger als ursprünglich geplant
HÖRSCHEL. Eigentlich wollte die zuständige Baufirma so wie in jedem Jahr an einem Brückenbauwerk in der Stadt die notwendigen partiellen Instandsetzungsarbeiten verrichten. Und zwar an der Hörselbrücke in Hörschel. Als aber die ersten Pflastersteine von der Oberfläche abgenommen waren, wurde klar, das wird nicht reichen. „Rund um die Widerlager der Brücke war alles feucht“, sagt Andreas Frank von der zuständigen Firma. Und trotz des dadurch entstandenen großen Mehraufwandes wurde die Brücke rechtzeitig fertig. Gestern durchschnitt Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) mit weiteren Mitstreitern das Band für die offizielle Verkehrsfreigabe.
Die unvorhersehbaren Schäden bedeuteten, dass dort alles trockengelegt werden musste und rundherum eine Schicht kam, die ein neuerliches Durchfeuchten verhindert. Und ein weiteres kam hinzu: Das Brückengeländer war ohnehin mit 80 Zentimetern zu niedrig und musste ausgetauscht werden. Dort hätte derzeit ein Geländer von einem Meter Höhe ausgereicht, aber perspektivisch soll dort auch ein ordentlicher Radweg entlang führen und dafür muss das Geländer dann 1,30 Meter hoch sein. Also wurde vorsorglich gleich das höhere Gelände gebaut.
Durch die zusätzlichen Leistungen an der 1906 erbauten Brücke stieg allerdings auch das Auftragsvolumen. Waren zunächst 84 000 Euro im Haushalt eingeplant. So seien, so Ortsteilbürgermeisterin Gisela Büchner, dadurch weitere 75 000 Euro hinzugekommen. Nun ist sie aber fertig, nur noch der grüne Anstrich fehlt. Der wird, sobald das Wetter es zulässt, nachgeholt. „Stück für Stück kommen
wir auch in den Ortsteilen immer schön voran“, freut sich Oberbürgermeisterin Wolf.
105000 Euro, zuzüglich der Ingenieurleistungen von 6000 Euro. Die Mittel wurden aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt. Gearbeitet wurde größtenteils bei halbseitiger Sperrung der Brücke. Für den neuen Fahrbahnbelag war jedoch Ende Juni bis Mitte Juli eine dreiwöchige Vollsperrung
erforderlich. „Das war ein ganz schöner Umweg, gut dass der jetzt zum Wandertag wegfällt“, so Büchner. Die ganz alte Hörselbrücke an dieser Stelle war 1945 durch die SS gesprengt worden. Danach führte ein Holzbrücke über die Hörsel, bis 1960 das jetzige und nun wieder fitte Bauwerk erstellt wurde. Büchner: „Wir sind dankbar, dass nach und nach alles Geplante fertig ist“