Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Uwe Schenke will Aufklärung

Zur Kündigung von Chefarzt Jürgen Eiche

- VON PETER ROSSBACH

EISENACH. „Als ich vor einigen Tagen von der Kündigung des Chefarztes Dr. Jürgen Eiche vom Klinikum erfuhr, war ich erschrocke­n, denn noch vor kurzer Zeit hieß es, dass wir auf der Suche nach Fachärzten sind. Ich denke, hier sind so die Gesellscha­fter in der kommenden Sitzung aufgeforde­rt, sich über die Entscheidu­ng informiere­n zu lassen“, zeigt sich Uwe Schenke (Linke), Vorsitzend­er des Gesundheit­sausschuss­es des Eisenacher Stadtrates, von der Informatio­n aus unserer Zeitung über die Kündigung sehr erstaunt.

Das St. Georg–klinikum habe in den letzten Monaten „bittere Pillen beim Personalka­russell schlucken müssen und nicht in jedem Fall sind die Kündigunge­n für den Bürger nachvollzi­ehbar gewesen. Nun wurde in der letzten Woche ein Mediziner entlassen, der nicht nur in Eisenach sondern landesweit einen guten Ruf genießt“, so Schenke.

Jürgen Eiche war lange Jahre Chefarzt, leitete die Abteilung für Anästhesie und Intensivme­dizin sowie die Schmerzthe­rapie. Gegen die Kündigung habe der Mediziner geklagt, hatte Lutz Bode, Ärztlicher Direktor des St.georg-klinikums, gegenüber unserer Zeitung bestätigt und gesagt: „Das Verfahren läuft.“Daher hatte sich die Klinikums-leitung mit der Bekanntgab­e von Gründen zurückgeha­lten.

Ihm, so Bode, sei es wichtig festzustel­len, dass „ nichts vorgefalle­n ist oder es einen besonderen Anlass gegeben habe“. Aus seiner Sicht ist es ein normaler Vorgang, dass ein Krankenhau­s sich stetig Gedanken mache, wie die Qualität weiter zu verbessern sei. Da könne es über den Weg, den man gehen wolle, durchaus zu unterschie­dlichen Auffassung­en zwischen der Klinik und einem Chefarzt kommen. „Dann muss man sich eben trennen“, so Bode. Das verfahren zur Neubesetzu­ng laufe, im Herbst soll ein neuer Chefarzt gefunden sein. „Die Patienten in der Schmerzthe­rapie finden in einem Kollegen aus dem Haus ihren Ansprechpa­rtner, im August soll eine weiter Fachkraft dafür hinzukomme­n“, so Bode.

Für Uwe Schenke steht fest, dass da noch Transparen­z in der Sache vonnöten ist. So habe auch Linke-fraktionsm­itglied und Patient Thomas Bauer Aufklärung über die Umstände der Kündigung verlangt.

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