Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Uwe Schenke will Aufklärung
Zur Kündigung von Chefarzt Jürgen Eiche
EISENACH. „Als ich vor einigen Tagen von der Kündigung des Chefarztes Dr. Jürgen Eiche vom Klinikum erfuhr, war ich erschrocken, denn noch vor kurzer Zeit hieß es, dass wir auf der Suche nach Fachärzten sind. Ich denke, hier sind so die Gesellschafter in der kommenden Sitzung aufgefordert, sich über die Entscheidung informieren zu lassen“, zeigt sich Uwe Schenke (Linke), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Eisenacher Stadtrates, von der Information aus unserer Zeitung über die Kündigung sehr erstaunt.
Das St. Georg–klinikum habe in den letzten Monaten „bittere Pillen beim Personalkarussell schlucken müssen und nicht in jedem Fall sind die Kündigungen für den Bürger nachvollziehbar gewesen. Nun wurde in der letzten Woche ein Mediziner entlassen, der nicht nur in Eisenach sondern landesweit einen guten Ruf genießt“, so Schenke.
Jürgen Eiche war lange Jahre Chefarzt, leitete die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin sowie die Schmerztherapie. Gegen die Kündigung habe der Mediziner geklagt, hatte Lutz Bode, Ärztlicher Direktor des St.georg-klinikums, gegenüber unserer Zeitung bestätigt und gesagt: „Das Verfahren läuft.“Daher hatte sich die Klinikums-leitung mit der Bekanntgabe von Gründen zurückgehalten.
Ihm, so Bode, sei es wichtig festzustellen, dass „ nichts vorgefallen ist oder es einen besonderen Anlass gegeben habe“. Aus seiner Sicht ist es ein normaler Vorgang, dass ein Krankenhaus sich stetig Gedanken mache, wie die Qualität weiter zu verbessern sei. Da könne es über den Weg, den man gehen wolle, durchaus zu unterschiedlichen Auffassungen zwischen der Klinik und einem Chefarzt kommen. „Dann muss man sich eben trennen“, so Bode. Das verfahren zur Neubesetzung laufe, im Herbst soll ein neuer Chefarzt gefunden sein. „Die Patienten in der Schmerztherapie finden in einem Kollegen aus dem Haus ihren Ansprechpartner, im August soll eine weiter Fachkraft dafür hinzukommen“, so Bode.
Für Uwe Schenke steht fest, dass da noch Transparenz in der Sache vonnöten ist. So habe auch Linke-fraktionsmitglied und Patient Thomas Bauer Aufklärung über die Umstände der Kündigung verlangt.