Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Große, friedliche Insekten
Über Hornissen gibt es viele Schreck-geschichten. Dabei sind die großen Wespen ganz harmlos, sagen Experten.
Stefanie Paul
Laut Grusel-geschichten gehören sie zu den gefährlichsten Tieren der Welt! Sieben Stiche sollen ein Pferd töten. Auweia, das hört sich echt bedrohlich an.
Alles Quatsch, sagt Expertin Brigitte Martin. „Hornissen sind nicht gefährlicher als Bienen, Hummeln oder andere Wespen“. Wegen ihrer Größe hätten die Tiere einen längeren Stachel – auch deshalb fühle sich ihr Stich wohl schmerzhafter an. Der Stich einer Hornisse ist aber nicht giftiger als der einer Honigbiene, erklärt die Expertin.
Uns Menschen können Hornissen also normalerweise nichts anhaben. Es sei denn, jemand hat eine Allergie gegen Insektengifte. Oder der Stich ist an einer bestimmten Stelle, etwa auf der Zunge.
Brigitte Martin kennt sich mit den Riesen-brummern
Sie berät zum Beispiel Leute, die ein Hornissen-nest in ihrem Garten haben. Gern nisten die Tiere in Baumhöhlen. Aber solche ausgehöhlten Bäume finden sie in der Natur immer seltener.
Deshalb machen es sich die Tiere zum Beispiel auch auf dem Dachboden bequem oder im Kasten für den Rolllavon
den. „Dann muss man sich überlegen, ob es nicht besser wäre, die Tiere umzusiedeln“, sagt Brigitte Martin. Das dürfen aber nur Fachleute machen.
„An sich sind Hornissen sehr friedlich“, erklärt Brigitte Martin. Nur eines mögen sie gar nicht: Wenn Merschen ihnen in die Quere kommen. Beaus. sonders in der Einflugschneise zu ihrem Nest. „In der Nähe eines Nestes sollte man sich langsam und ruhig bewegen und Erschütterungen vermeiden“, rät die Expertin.
Schließlich sind Hornissen einfach nur große Wespen. Sie sind nicht nur tagsüber aktiv, sondern auch nachts zu bestimmten Uhrzeiten.