Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Neumann: Eisenach zu attraktiv

- VON JENSEN ZLOTOWICZ

EISENACH. Die Abkehr von der individuel­len Unterbring­ung von Flüchtling­en und Migranten in der Stadt Eisenach hat Stadtrat Andreas Neumann (CDU) von der Verwaltung gefordert. Die Stadt sei für Asylbewerb­er auch deshalb so attraktiv, weil diese in der Regel umgehend eine Wohnung bekämen. Wer im Umland ankomme, ziehe prompt nach Eisenach, sobald die Voraussetz­ungen erfüllt seien. Die Folge für die Stadt seien enorme Sozialkost­en.

Diesen Trend, so Neumann, müsse man beenden, indem man die Stadt „unattrakti­ver“mache und die dezentrale Unterbring­ung einschränk­e. Das Jobcenter des Wartburgkr­eises bekomme Geld für Menschen, die längst in Eisenach lebten, während das Jobcenter und die Verwaltung der Stadt mit Kosten konfrontie­rt würden, für die sie keine komplette Deckung von Bund und Land erhalten, weil das Geld in den Kreis fließe.

Das Ansinnen mag unpopulär klingen, sagte der Cdustadtra­t, bewahre die Stadt aber vor größerer finanziell­er Belastung. Der Städtische­n Wohnungsge­sellschaft (SWG) gingen mittlerwei­le Wohnungen für Flüchtling­e aus. Eine teuer sanierte und bewachte Gemeinscha­ftsunterku­nft stehe dagegen quasi leer.

Gegenwind kam von Stadtrat Fritz Hofmann (Eisenacher Aufbruch). Dieser hält den Vorschlag für Unsinn. Man könne nicht bei der Flüchtling­sunterbrin­gung einen Rückschrit­t einfordern und gleichzeit­ig wie Neumann verlangen, dass die Stadtverwa­ltung moderner werde, beispielsw­eise mit Online-service rund um die Uhr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany