Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Neumann: Eisenach zu attraktiv
EISENACH. Die Abkehr von der individuellen Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten in der Stadt Eisenach hat Stadtrat Andreas Neumann (CDU) von der Verwaltung gefordert. Die Stadt sei für Asylbewerber auch deshalb so attraktiv, weil diese in der Regel umgehend eine Wohnung bekämen. Wer im Umland ankomme, ziehe prompt nach Eisenach, sobald die Voraussetzungen erfüllt seien. Die Folge für die Stadt seien enorme Sozialkosten.
Diesen Trend, so Neumann, müsse man beenden, indem man die Stadt „unattraktiver“mache und die dezentrale Unterbringung einschränke. Das Jobcenter des Wartburgkreises bekomme Geld für Menschen, die längst in Eisenach lebten, während das Jobcenter und die Verwaltung der Stadt mit Kosten konfrontiert würden, für die sie keine komplette Deckung von Bund und Land erhalten, weil das Geld in den Kreis fließe.
Das Ansinnen mag unpopulär klingen, sagte der Cdustadtrat, bewahre die Stadt aber vor größerer finanzieller Belastung. Der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWG) gingen mittlerweile Wohnungen für Flüchtlinge aus. Eine teuer sanierte und bewachte Gemeinschaftsunterkunft stehe dagegen quasi leer.
Gegenwind kam von Stadtrat Fritz Hofmann (Eisenacher Aufbruch). Dieser hält den Vorschlag für Unsinn. Man könne nicht bei der Flüchtlingsunterbringung einen Rückschritt einfordern und gleichzeitig wie Neumann verlangen, dass die Stadtverwaltung moderner werde, beispielsweise mit Online-service rund um die Uhr.