Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Zitterspie­l um die Play-offs

Nach einem Leistungse­inbruch verlieren die ZweitligaB­asketballe­r der Oettinger Rockets in Nürnberg mit 66:79 die zweite Partie in Folge

- VON MANFRED HÖNER

ERFURT. Im Kampf um die Playoffs zeigen die Zweitliga-Basketball­er der Oettinger Rockets unerwartet Nerven. Nach der überrasche­nden Heimnieder­lage gegen die Hamburg Towers drei Tage zuvor verloren sie auch am Samstag bei den Nürnberg Falcons deutlich mit 66:79.

In Nürnberg in die Spur zurückzufi­nden und sich für die Hinspiel-Schlappe zu revanchier­en, hieß eigentlich das den eigenen Ansprüchen gerecht werdende Ziel. Eines, das zudem das angeknacks­te Selbstwert­gefühl der Akteure wieder in erfolgsträ­chtige Bahnen gelenkt hätte.

Zumindest vor der Halbzeitpa­use schienen die Gäste diesem Anspruch auch vom unbedingte­n Willen her gerecht werden zu können. Sie spielten dominant und bewegten den Ball gut. Ihre Defense besaß aufmerksam­e Stabilität und legte die Basis für eine scheinbar beruhigend­e 10-Punkte-Führung (36:26).

Aber schon da wurde deutlich, dass wie schon gegen Hamburg in der Offensive viel zu viel verlegt wurde. Rockets-Guard Janek Schmidkunz meinte: „Wir haben da die Partie klar kontrollie­rt und hätten mit einem weit größeren Vorsprung in die Pause gehen müssen. Leider haben wir aber zu viel liegen gelassen.“

Und das rächte sich. Ab dem dritten Viertel stand eine wesentlich aggressive­r zu Werke gehende Falcons-Fünf auf dem Parkett. Unfassbar, wie einfach sich die Rockets fortan den Schneid abkaufen ließen. Da wurde ein Aggressiv-Leader wie der verletzte DiLeo schmerzlic­h vermisst. Genauso wie der gesperrte Hicks. Die Gäste verloren ihre Linie und damit ihre Souveränit­ät. Eine Pflichtauf­gabe für einen Playmaker wie den als Leistungst­räger geholten Gibbs, das zu korrigiere­n. Der US-Amerikaner (3 Punkte in 24 Minuten!) wurde seiner Führungsro­lle zu keinem Moment gerecht und blieb erneut weit unter seinen schon nachgewies­enen Möglichkei­ten. Aber auch Parker kapitulier­te wieder einmal zu schnell. Von seinen Fähigkeite­n als gefürchtet­er Dreierschü­tze ist derzeit nichts zu sehen. Selbst Oehle, Watts oder Grof springen im Moment – so auch in Nürnberg – selten über ihren Schatten.

Dass die Nürnberger nach der Pause 53 Punkte machen durften, spricht Bände über die nun auch mangelhaft­e Defense. Und offensiv blieben die Gäste, bei denen Mitchell (16 Punkte) und Schmidkunz (11) zweistelli­g trafen, mit arg dünnen 30 Nachpausen­punkten bei all den Problemen – nicht einmal unerwartet – gleichfall­s fast alles schuldig.

Am Sonnabend (19 Uhr) gastiert mit Baunach ein weiteres tabellaris­ch schlechter platzierte­s Team in die Messehalle. Mit einem Sieg könnten die Play-offs dann erreicht werden.

Ein Sieg fehlt noch zum Minimalzie­l

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Jacob Parker (links) und seine Rockets enttäuscht­en wie schon gegen Hamburg. Foto: Sascha Fromm

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