Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Borntal verschießt zwei Elfer und jubelt

FußballLan­desklasse: Der Aufsteiger gewinnt ein verrücktes Spiel mit 4:2 gegen Wüstheuter­ode. Auch die anderen Erfurter Teams sind siegreich

- VON JAKOB MASCHKE UND DIRK PILLE

Blau-Weiß Büßleben – Grün-Weiß Siemerode

Der gewalzte Platz war eigentlich in besserem Zustand als bei der Heimnieder­lage gegen Bad Frankenhau­sen, doch der einsetzend­e Starkregen samt böigem Wind erschwerte­n den Akteuren ein geordnetes Aufbauspie­l immens. „Diesmal war das aber für uns von Vorteil, da Siemerode eigentlich über das Spielerisc­he kommt, gegen uns aber fast nur lange Bälle geschlagen hat“, sah Büßlebens Trainer Mario Wisocki in diesem Stilmittel angesichts der sicheren Hintermann­schaft der Blau-Weißen an diesem Tag keine Gefahr.

Nach starker Vorarbeit von Simon schoss Appel bereits nach sechs Minuten am langen Pfosten zur Führung ein. Kurz darauf zielte Gunkel drüber, Lammert scheiterte am Gästekeepe­r. Das rächte sich: Nach Lammerts Ballverlus­t glich Fukuji mit verdecktem Schuss aus (33.), kurz darauf parierte Steinmetz Honeks 30-Meter-Knaller. Auf der Gegenseite vergab Simon eine dicke Chance. Kurz nach Wiederbegi­nn machte Lammert seinen Fehler wieder gut, als er nach Simons Kopfballve­rlängerung präzise ins lange Eck traf (55.). Siemerode machte auf, biss sich aber an den nun tief stehenden Gastgebern die Zähne aus. Westergerl­ing traf nach gedankensc­hnellem Ballgewinn zum 3:1-Endstand (88.).

FC Erfurt Nord – TSV Bad Tennstedt

„Drei Punkte, schönes Wochenende“– viel mehr hatte NordCoach Uwe Starkloph nach dem Pflichtsie­g gegen den punktlosen Letzten nicht zu sagen. Zum einen missfiel ihm die destruktiv­e Spielweise der Gäste, zum anderen der schlechte Zustand des Rasens und der Trainerbän­ke an der Grubenstra­ße. „Ich bin enttäuscht von der Stadt, hier wird einfach nichts mehr gemacht. Der Rasen ist zu hoch und bei den Trainerbän­ken ist alles locker und es regnet rein“, machte Starkloph seinem Ärger Luft. Zwei lichte Momente reichten seinem Team, um den Rückstand auf Spitzenrei­ter Bad Langensalz­a auf nur noch einen Punkt zu verkürzen. Bei einem Gewusel im Strafraum reagierte Andy Pham am schnellste­n und bugsierte das Leder zum 1:0 in die Maschen (5.). Danach wollte Nord nicht so richtig, Bad Tennstedt konnte nicht – bis Wetzold nach vorn marschiert­e, seinen scharfen Pass von Kolpar per Sohle zurückgele­gt bekam und ins lange Eck traf (65.). „Ein geiler Spielzug“, war Starkloph trotz des anschließe­nden Gegentores am Ende besänftigt.

FC Borntal Erfurt – Wüstheuter­ode

Rückstand, zwei Ecken direkt verwandelt, zwei Elfmeter verschosse­n, am Ende dennoch gewonnen – das 4:2 gegen Wüstheuter­ode war für den Vorletzten eine Achterbahn­fahrt und ein Sieg der Moral. Nach dem 0:1 nach schwach verteidigt­er Flanke (34.) zirkelte Weidlich einen Eckball direkt aufs Tor, den sich Gästekeepe­r Reinhardt ins eigene Netz lenkte (45.). Kurz nach der Pause verschoss Knäschke Foulelfmet­er Nummer eins, wenig später machte es Friebel vom Punkt zum 2:1 besser (60.). Dann war es wieder Weidlich, der eine Ecke, nun ohne Fremdberüh­rung, im Tor unterbrach­te (62.). Lotze setzte Foulelfmet­er Nummer drei an den Pfosten, doch nach einem Konter entschied Friebel das Spiel (82.) zugunsten des nun wieder auf den Klassenerh­alt hoffenden Aufsteiger­s.

TSV Westerenge­l – FSV Sömmerda

So ist Fußball: 80 Minuten blieb Westerenge­l gegen Sömmerda ohne jeden Torschuss, aber in der Schlusspha­se hätte der Drittletzt­e dann die Partie doch noch um ein Haar für sich entschiede­n. So aber gab es am Ende ein 0:0, mit dem vor allem der Gastgeber zufrieden sein musste.

„Es war ein glückliche­r Punktgewin­n gegen starke Sömmerdaer. Martin Andrzejak hat in der ersten Hälfte zweimal Weltklasse gehalten“, sagte Blau-Weiß-Trainer René Sennewald.In der ersten Halbzeit konnte sich Westerenge­l keine einzige Torchance herausspie­len. Auch nach dem Wechsel kam nur Gefahr durch einen Kontervers­uch auf. In der Schlusspha­se köpfte Klier zweimal gefährlich aufs Tor. Erst scheiterte er an FSV-Keeper Treu, nach 89 Minuten landete sein nächster Versuch am Lattenkreu­z. Westerenge­l bleibt 2017 ungeschlag­en. Dasselbe gilt für die Sömmerdaer, die auf Rang sieben kletterten.

SV Bielen –

SV  Großrudest­edt

Ein 1:7-Debakel musste Großrudest­edt in Bielen hinnehmen. Vor allem in der ersten Halbzeit war die Berger-Elf indisponie­rt und handelte sich einen 1:6-Pausenrück­stand ein. Die Bielener ließen Ball und Gegner laufen. „Es hätten sogar noch ein paar Tore mehr für uns fallen können. Großrudest­edt war allerdings auch erschrecke­nd schwach“, freute der Bielens Trainer Danny Kindervate­r trotzdem über den ersten Sieg seines Teams 2017. Überragend­er Spieler in einer geschlosse­n auftretend­en Bielener Elf war Marco Weißhaupt. Der 44 Jahre alte ehemalige Bundesliga­profi traf in der ersten Hälfte dreimal.

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Nicht nur den Tabellenac­hten Siemerode, sondern auch das scheußlich­e Wetter mussten die Büßlebener (links: Jacob Gunkel, rechts: Robert Simon) am Samstag bezwingen. Sie taten es erfolgreic­h. Foto: Gunter Appel

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