Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Gefragt als Frontfrau ihrer Band, Managerin und Label-Chefin
Christina Rommel gibt am Mittwoch beim Unternehmerinnensalon in Weimar Auskunft über ihr Leben als Musikerin
WEIMAR. Christina Rommel ist Musikerin – und mit deutschem Rock und Pop feiert die Thüringerin Erfolge. Am morgigen Mittwoch wird sie beim Unternehmerinnensalon in Weimar Auskunft über ihre Arbeit auf der Bühne, im Probenraum und am Schreibtisch geben. Die junge Frau, die aus einem Dorf im Hinterland der Landeshauptstadt stammt und bisweilen in den USA ihren Musikprojekten nachgeht, ist immer bodenständig geblieben: Christina Rommel setzt sich für regionale Produkte ein und ist Genussbotschafterin Thüringens. Als solche ist sie auch beim von der TLZ präsentierten Cookingpokal im Einsatz.
Haben Sie schon als Kind gerne musiziert?
Ich stamme aus einem musikalischem Elternhaus und bin mit Musik aufgewachsen. Sie begleitet mich also schon mein ganzes Leben.
Musikschule, Chor oder DoitYourself?
Neben meiner Ausbildung an der klassischen Gitarre stand ständiger Gesangsunterricht schon früh auf meinem Programm. Dann kam noch die eine Klavierausbildung hinzu. Allerdings fühle ich mich heute mit meiner Gitarre wohler. Die wichtigsten musikalischen Schritte bin ich allerdings beim „selbst ausprobieren” gegangen...
„Unsere LiveTour geht mit mehr als
100 Konzerten im Herbst weiter. TourAuftakt wird im September in New York sein.“
Christina Rommel zu aktuellen Vorhaben
Wann haben Sie begonnen, selbst Lieder zu schreiben und wann standen Sie zum ersten Mal im Mittelpunkt auf einer Bühne?
Mit 12 schrieb ich meine ersten Songs. Zwei Jahre später stand ich schon mit meiner eigenen Mädchen-Rockband auf der Bühne.
Musik ist Ihr Leben. Aber Sie haben zunächst einen ganz anderen Beruf erlernt...
Das stimmt. Mit 23 hatte ich bereits mein Diplom als Sozialpädagogin in der Tasche. Der Traum, von und vor allem für die eigene Musik zu leben, war immer da, und so habe ich mich dann ganz bewusst für diesen Weg entschieden.
Manche Künstler wollen sich nicht als Unternehmer betrachten, obwohl sie als Selbstständige verantwort lich sind für die Band und vieles mehr. Wie sehen Sie sich?
Als Frontfrau meiner Band, Managerin und Label-Chefin bin ich natürlich Unternehmerin.
Ich möchte so vielen Menschen wie möglich meine Musik zugänglich machen.
Ab einem gewissen Punkt wird meine Musik zum Produkt und unterliegt den Gesetzen des Marktes. Das unterscheidet sich kaum von anderen Branchen. Der künstlerisch hohe Anspruch an meine Songs bleibt davon unbeeinflusst. Schließlich wollen wir Qualität abliefern. Sicher spielen Sie mit ihrer Frage auf die ewige und unsägliche Kunst- und Kommerz-Debatte an. Hinter den Kulissen dieses Themas kommen wir schnell zur Doppelmoral. Ich fühle mich als Künstlerin und Unternehmerin, weil das eine ohne das andere nicht funktioniert.
Würden Sie Ihren Weg mit der heutigen Erfahrung genau gleich gehen?
Auf jeden Fall fast so. Manches würde ich sicher anders angehen und versuchen einige Fehler zu vermeiden. Andere Fehler betrachte ich allerdings als elementar für meinen Lern- und Reifeprozess in der Musikbranche. Doch wo ist das eigentlich nicht so?
Was steht musikalisch oder an besonderen Auftritten beziehungsweise Projekten an im noch jungen Jahr 2017?
Unsere Live-Tour geht mit mehr als 100 Konzerten im Herbst weiter. Tour-Auftakt wird im September in New York sein. Bis dahin stehen noch eine Single-Veröffentlichung vom aktuellen Album „Nordwest“und einige Video- und TV-Produktionen an. Parallel arbeiten wir immer an neuen Songs.
Sie sind auch Genussbotschafterin für Thüringen: Was machen Sie da?
Wir bringen seit Jahren Thüringer Genuss in die Welt – und Genießer nach Thüringen. Aus diesem Grund bin ich sehr gern Thüringer Genussbotschafterin, um für echte Genießer-Qualität aus unserem Freistaat zu werben. Echter Genuss geht beim Rommel-Projekt weit über die Musik hinaus. Wir verwöhnen Ohren, Augen, Gaumen, Nase, Hirn und Seele. Rommel-Fans erwarten von uns das Besondere. Das pure Konzert ist längst kein Event mehr. Neben kulinarischen Highlights bieten wir unserem Publikum mittlerweile viel mehr in Sachen Genuss. Gute Musik an besonderen Orten mit allen Sinnen genießen! Dafür ist die Rommel-Band seit Jahren auch international bekannt. Wir begeistern Hunderttausende während unserer „Besondere Orte Tour“und den traumhaften Schokoladenkonzerten, die ein Rommel-Konzert zu einem Fest für alle Sinne und echtem Genuss machen.
Und wie halten Sie bei allem Genuss Ihr Gewicht?
Gegenfrage: Warum verbinden Sie Genuss ausschließlich mit Essen? Für mich ist echter Genuss alles, was ich wirklich mit Ruhe und etwas Zeit genießen kann – Musik, ein gutes Buch, ein besonderer Ort, ein unvergessliches Erlebnis und noch viel mehr. Natürlich gehört der kulinarische Faktor dazu. Sicher muss ich mich hier und da mäßigen; speziell beim Thema Schokolade. Gegen das ein oder andere Pfund gehe ich allerdings an die frische Luft zum Lauftraining – noch eine Art von Genuss...