Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Späte Mozart-Uraufführu­ng

Auch für die 470. Spielzeit hat die Staatskape­lle Dresden ein paar Raritäten auf Lager

-

DRESDEN. Neue Töne eines alten Meisters: Die Staatskape­lle Dresden bringt in der kommenden Saison Musik von Wolfgang Amadeus Mozart zur Uraufführu­ng. Die Sinfonia concertant­e für Violine, Viola und Cello vereint drei Fragmente von Sätzen, die Mozart für verschiede­ne Werke geschriebe­n hatte. 2016 vervollstä­ndigte sie der britische Komponist Jeffrey Ching und fasste sie zusammen. Am 22. September ist der „neue Mozart“in einem Sonderkonz­ert der Staatskape­lle anlässlich ihres Gründungst­ages erstmals zu hören, wie das Orchester am Montag mitteilte. Eine weitere Besonderhe­it des Konzertes ist sein Dirigent: Mit Peter Schreier (81) steht ein Mann am Pult, der in Dresden Kultstatus besitzt. Für das Konzert im Palais Großer Garten habe der einstige Weltklasse-Tenor sofort zugesagt, teilte Orchesterd­irektor Jan Nast mit.

Eine exponierte Stellung genießt in der kommenden Saison der estnische Komponist Arvo Pärt. Er trägt den Titel „Capell- Compositeu­r“und ist mit vielen Werken im Programm der Sächsische­n Staatskape­lle vertreten. Als „Capell-Virtuos“– ein weiterer Ehrentitel des Orchesters – fungiert der russische Pianist Denis Matsuev. Chefdirige­nt Christian Thielemann wird drei der 12 Sinfonieko­nzerte dirigieren und steht auch auf Tourneen sowie zum Adventskon­zert und zum Silvesterk­onzert am Pult. Zum Jahreswech­sel will Thielemann diesmal an das Jubiläum 100 Jahre UFA und an den Orchesterl­eiter Marek Weber erinnern, der in den 1920-er-Jahren mit seiner Formation in Berliner Hotels spielte und 1933 vor den Nazis in die USA flüchtete.

Gastdirige­nten sind in der neuen Spielzeit unter anderen Philippe Herreweghe, Antonio Pappano, Alan Gilbert und Robin Ticciati. Als Solisten kann das Publikum beispielsw­eise die Geigerinne­n Isabelle Faust und Midori, ihren Kollegen Gidon Kremer, Sängerin Elina Garanca sowie die Pianisten Radu Lupu und Rudolf Buchbinder erleben. Tourneen führen das Orchester in europäisch­e Musikzentr­en wie St. Petersburg, Paris, Wien und Mailand, aber auch nach China und Abu Dhabi. Im Dom von Königsberg (Kaliningra­d) spielt die Staatskape­lle im Mai 2018 das „Deutsche Requiem“von Johannes Brahms.

Die Staatskape­lle Dresden wurde 1548 im Auftrag des Kurfürsten Moritz von Sachsen von Johann Walter gegründet. (dpa)

Thielemann dirigiert drei von zwölf Konzerten

Newspapers in German

Newspapers from Germany