Datendiebe im Netz

Die Gefahren der bequemen OnlineWelt

Früher kaufte man Schuhe im Schuhgeschäft, Computer beim Technikhändler und fand das neue, gebrauchte Auto in den Annoncen der Tageszeitung. Gezahlt wurde bar.

Heute bestellen viele Menschen mit wenigen Mausclicks gleich mehrere Paar trendige Treter, der Laptop wird im Onlineshop geordert und den fahrbare Untersatz gibt‘s ebenfalls im Netz. Bezahlt wird mit Kreditkarte oder anderen elektronischen Systemen.

Dass dabei ständig und überall sensible Daten preisgegeben werden, nehmen die meisten billigend in Kauf. Weil alles so schön bequem ist.

Der jetzt aufgeflogene Thüringer Hacker sollte uns zu denken geben. Dem 30Jährigen wird zur Last gelegt, die Zugangsdaten von allein neun Millionen EMailKonten im deutschsprachigen Raum abgefischt haben, hinzu kommen Tausende Paypal, Amazonund EbayKonten. Seine Beute waren die Konto und Kreditkartendaten der Kunden, die er im regulären Internet und dem Darknet zu Geld machte.

Weil der Datendieb gemeinsam mit seiner Freundin auch noch Drogen im großen Stil verscherbelte, spricht das Landeskriminalamt Thüringen von einem Verfahren, das es in dieser Größenordnung noch nie gegeben habe.

Natürlich war früher nicht alles besser. Aber unser halbes Leben (bei manchen heute sogar das ganze) lag nicht permanent auf dem globalen Präsentierteller. Mitunter einsehbar für jeden, der ein etwas mehr als durchschnittliches technisches Geschick mitbringt. Spätestens der Fall aus Südthüringen muss uns endlich aufrütteln, viel sorgsamer mit persönlichen Daten umzugehen.