Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Dank an Ersthelfer nach schwerem Motorradun­fall

20Jähriger aus dem Weimarer Land verletzt sich bei Teichel – Einfühlsam­e Ansprechpa­rtner kümmern sich auch um den Vater, der den Unfall mit ansehen musste

- VON SIBYLLE GÖBEL

WEIMARER LAND/TEICHEL. Anna Götze hat vor fast drei Wochen etwas erleben müssen, das sie niemandem wünscht: Am 9. April verunglück­te ihr Sohn Felix mit seinem Motorrad.

Der 20-Jährige aus dem Weimarer Land rutschte an diesem Sonntag gegen 15.25 Uhr auf der Bundesstra­ße 85 bei Teichel (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) in einer Kurve weg und prallte gegen die Leitplanke. Dabei erlitt er so schwere Verletzung­en, dass er nach der Erstversor­gung vor Ort mit dem Rettungshu­bschrauber auf schnellste­m Wege ins Krankenhau­s gebracht werden musste. Die Straße war trocken, die Sicht gut, die Sonne schien. Dennoch kam es zu dem Unglück – möglicherw­eise, weil Felix zu schnell in die Kurve gefahren war und dann die Kontrolle über sein Krad verloren hatte. Die polizeilic­hen Ermittlung­en dazu laufen noch.

„Mein Sohn wird wieder gesund werden, es braucht allerdings noch viel Zeit“, ist Anna Götze unendlich erleichter­t darüber, dass ihr Kind den Unfall überlebt hat. Die Verletzung­en, die Felix erlitt, seien zwar erheblich. Doch zumindest seien die Organe, Nerven und Gefäße nicht betroffen.

Dankbar ist Anna Götze indes auch dafür, dass sich an der Unfallstel­le sofort Ersthelfer um ihren Sohn und auch um ihren Mann kümmerten. Denn er hatte seinen Sohn begleitet, war mit dem eigenen Motorrad hinter ihm hergefahre­n und musste das Unglück mit ansehen. Dass er unter Schock stand und dringend beruhigend­e Ansprache benötigte, erfassten die Helfer, die wie aus dem Nichts auftauchte­n, genauso wie die Notwendigk­eit, dem Motorradfa­hrer zu Hilfe zu eilen und die Rettungskr­äfte zu alarmieren.

„Da waren zwei Frauen, die wohl erfolgreic­h Erste-HilfeKurse belegt hatten, und ein anderer, der Wasser zum Trinken brachte, und noch einige andere, die bestmöglic­h geholfen haben“, sagt Anna Götze. Diese selbstlose Hilfe haben ihre Lieben als sehr wohltuend empfunden. Sie habe dazu beigetrage­n, die bei ihrem Sohn und ihrem Mann aufkommend­e Panik zu verdrängen. Das umso mehr, als die Polizisten vor Ort offenbar nicht in der Weise reagierten, wie es Unfallbete­iligte in einer solchen Situation erwarten dürften. „Es gibt gute Polizisten, die wirklich Freund und Helfer sind. Diese beiden aber sollten entweder noch mal nachsitzen oder umschulen“, macht Felix‘ Mutter aus ihrer Enttäuschu­ng keinen Hehl. Statt Mitgefühl zu zeigen, hätten sie zynische Bemerkunge­n gemacht.

Umso mehr ist es Anna Götze ein Herzensanl­iegen, den Helfern zu danken. Sie auch wissen zu lassen, wie gut ihr Tun ankam. Nicht zuletzt veranlasst der Unfall sie zu dem Appell, den Erste-Hilfe-Kurs aufzufrisc­hen. „Da nehme ich mich nicht aus.“Denn jeder könne in eine solche Situation geraten.

 ??  ?? Ein -Jähriger verunglück­te Anfang April mit seinem Motorrad bei Teichel und musste ins Krankenhau­s geflogen werden. Ersthelfer haben ihn und seinen Vater sehr gut versorgt. Foto: Fabian Peikow
Ein -Jähriger verunglück­te Anfang April mit seinem Motorrad bei Teichel und musste ins Krankenhau­s geflogen werden. Ersthelfer haben ihn und seinen Vater sehr gut versorgt. Foto: Fabian Peikow

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