Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Heute wird „klar Schiff“gemacht
Saisonvorbereitung im Freibad Dachwig – Schöner, bunter und einen Euro teurer
DACHWIG. Unter Zeitdruck lassen sich die Dachwiger nicht setzen – wann im Freibad die neue Saison eröffnet wird, hängt vom Stand der Arbeiten ab, die zuvor noch zu erledigen sind – und vom Wetter. Wahrscheinlich Ende Mai. Gemeindearbeiter Mario Benkert ist bereits seit Tagen auf dem Gelände unterwegs, zwei Mal wurde bereits der Rasen gemäht – die Liegewiesen im Schatten der Bäume könnten nicht einladender sein. Auch das neue Spielgerät wurde bereits aufgebaut. Schaukel, Wippe und Sandkasten – insgesamt 10000 Euro habe man in die Anschaffung neuer Spielgeräte investiert, die nicht nur im Freibad, sondern auch auf dem Spielplatz der Gemeinde am Kornbach und auf dem Kleinspielplatz aufgestellt wurden.
Das Pumpenhäuschen erhielt im Rahmen einer Abschlussarbeit der Tonnaer Regelschule eine neue farbenfrohe Gestaltungen mit lustigen maritimen Motiven. Und zum Saisonende kommt wahrscheinlich noch eine Wasserrutsche dazu, die vom Schwimmbadförderverein initiiert wurde. Über drei Jahre wurde dafür der Erlös der Musical-Aufführung gesammelt, die vom Verein auf dem Schwimmbadgelände veranstaltet wird, wurden Sponsoren geworben und Fördermittel beantragt.
Bürgermeister Volker Aschenbach ist froh, dass es im Freibad jetzt nur noch lösbare Probleme gibt. Bis vor einer Woche sah es noch ganz anders aus. Lange Zeit stand in Frage, ob das
Bad wie gewohnt über die ganze Woche geöffnet werden könne oder nur noch in einer Not-Variante. Denn im Frühjahr gab es für die Gemeinde einen Schicksalsschlag, mit dem keiner gerechnet hätte. Denn Schwimmmeister Christian Frohne verstarb vollkommen unerwartet bei einem Arbeitseinsatz im Gemeindewald. An einem Schlaganfall, bei dem jede Hilfe zu spät kam. Froh, einen Schwimmmeister für das Bad gefunden zu haben, habe man den 44-Jährigen auch über den Winter beschäftigt, als Gemeindearbeiter, erklärt der Bürgermeister. In die Trauer mischte sich die Sorge um einem Ersatz. Schwimmmeister
sind rar gestreut, lange sah es so aus, als ob die Dachwiger leer ausgehen würden.
In der vergangenen Woche hat sich dann doch noch ein Interessent gemeldet – der sich heute den Dachwigern von seiner besten Seite zeigen will, wenn die Dachwiger vom Förderverein ab 9 Uhr zum „Subbotnik“, zum Arbeitseinsatz auf dem Freibadgelände eingeladen werden. Es soll Farbe gekratzt und Unkraut gejätet werden – für Verpflegung sei für die Helfer gesorgt. Alljährlich ist es zuvor die Feuerwehr, die das Becken ausspritzt, die Volleyballer kümmern sich in Eigenregie um die Pflege ihres „Spielplatzes“. Wer
heute keine Zeit hat, aber trotzdem etwas für das Bad tun will, könne sich jederzeit beim Gemeindearbeiter melden – Engagement ist willkommen und Arbeit gäbe es noch ohne Ende.
Die Zukunft des Dachwiger Bades sieht Bürgermeister Volker Aschenbach mit viel Optimismus. Das aus einem Brunnen gespeiste Bad überzeugt nicht nur durch seine geringen Betriebskosten, es ist auch das größte im Gemeindeverband – egal wie sich dieser im Rahmen der Gebietsreform gestalten wird. Irgendwann werde es aber nicht mehr zu vermeiden sein, dass fast 50 Jahre alte Bad mit einer modernen Filteranlage auszustatten – und neu zu verfugen. Denn die Fugenmasse ist noch die originale, sie wurde lediglich alljährlich überpinselt. Sie löst sich inzwischen auf, was bei manchem Taucher, der den Boden abtastet. zu schwarzen Händen führte. Vorerst sei eine Minimalsanierung geplant. Insgesamt 15 000 Euro stehen für den Saisonstart zur Verfügung, nicht mitgerechnet sind die diversen Eigenleistungen.
Dass sich der Aufwand lohnt, würden in jedem Jahr die Besucherzahlen zeigen. In ganz Thüringen ist das Bad ein beliebtes Ausflugsziel, besonders für die Erfurter. Und das nicht nur wegen der moderaten Eintrittspreise. Zwei Euro hat das Ticket bisher gekostet. In diesem Jahr allerdings müsse der Preis auch in Dachwig erhöht werden – auf drei Euro. Entsprechend dem Anstieg der laufenden Kosten.
Wie lange die Saison in Dachwig in diesem Jahr geht, ist ebenfalls offen. Im vergangenen Jahr habe sich das so richtig ausgezahlt. Als alle Bäder rings um Erfurt schon dicht hatten, und dann plötzlich noch eine Hitzewelle über Thüringen rollte, war das Dachwiger Freibad für viele die letzte Rettung. Da habe es so richtig gebrummt, erinnert sich Bürgermeister Aschenbach.
20. Mai Grill & Chill-Picknick, 21. Juni Neptunfest, 2, Juli Volleyballturnier, 5. August Bad-Fest mit Musical
Wann die Badesaison jetzt ganz genau losgeht, kann nachgelesen werden auf www.dachwig.de