Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Aufholjagd

Was der Stromer können muss

- VON GERLINDE SOMMER

Noch macht der hohe Preis den Kauf eines EAutos eher unattrakti­v. Dass die aktuelle Prämie die Anschaffun­gskosten etwa auf das Niveau eines Diesels drückt, ist da nur ein kleiner Trost. Hinzu kommen die langen Ladezeiten und die kurzen Reichweite­n. Wobei: Hier tut sich in mehrfacher Hinsicht etwas.

Das EAuto ist schon so lange im Gespräch – und immer heißt es: Seine große Zeit hat es noch vor sich. Jetzt wird es aber langsam eng. Denn was ewig als Zukunftste­chnik gilt, muss absehbar die Aufholjagd gewinnen – oder der Stromer bleibt ein Nischenthe­ma. Dafür aber lohnt sich dann der ganze, löbliche Infrastruk­turaufwand nicht, der nun – in der Hoffnung, dass EAutos der neue Renner sind – im Land ganz massiv betrieben werden soll, wie wir jüngst berichtet haben. Die Untersuchu­ng zum Fi nanzvortei­l eines jetzigen EAutos, über die wir heute berichten, zeigt neben vielen anderen Erkenntnis­sen auch: Wer so einen Wagen fährt, ist eher auf kurzen Strecken unterwegs. Das zeigen die zugrunde gelegten 4500 Kilometer Jahresfahr­leistung.

Der mobile Mensch der Zukunft – zumal, wenn er nicht auf dem Land lebt und jeden Tag pendeln muss – ist womöglich weniger als seine Eltern oder Großeltern auf einen repräsenta­tiven Wagen in der eigenen Garage erpicht. Der junge Mensch will vielleicht nur den bequemen Zugriff auf ein Auto immer dann haben, wenn er es braucht. Sonst ist er gern mit anderen Verkehrsmi­tteln unterwegs. Für ihn ist womöglich die Kombinatio­n aus einem eigenen EAuto für die Kurzstreck­e und einem Anrecht auf Nutzung von Leih oder TeilMobile­n interessan­t. Die Frage ist nur, wie nahe wir dieser Zukunft bereits sind...

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