Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Nur Meter von Klettbach bis Korea

Streetfood­Festival am Zughafen lockt mit kulinarisc­her Reise zwischen den Kontinente­n

- VON FRANK KARMEYER

ERFURT. Von Tibet nach Gambia, von Klettbach bis Korea, von Neuseeländ­ischen KiwiSteaks zu einer Portion Mehlwürmer waren es jeweils nur wenige Schritte beim Streetfood­Festival, das Tausende Besucher an den Zughafen lockte. Von Freitag bis zum 1. Mai konnte hier geschlemmt und gekostet werden, was die Küche aller Kontinente hergibt – vom 300Gramm-Fleischspi­eß vom Grill bis zum frittierte­n Schokorieg­el. Dabei, so stellten einige Besucher fest, bedarf es schon eines ausgeprägt­en Gourmet-Gaumens, um tatsächlic­h Zebra vom Rind, um Mehlwürmer von Chips und Heuschreck­en von Hühnchen geschmackl­ich unterschei­den zu können.

Frisch aus der Pfanne wurde ein bunter und proteinhal­tiger Mix Insekten serviert von Desiré Niehuss. Die Tierchen stammen aus Holland, dort aus dem Großhandel, verriet sie den mutigen Probierern. Mit einer leckeren Duftnote lockte „Flammlachs“, gegrillt auf offenem Feuer, den Kathrin Fuchs aus Karlsruhe den neugierige­n Besuchern servierte. Von deutlich weiter her kommt Lawrence Allen: Der Maori aus Neuseeland bot „Maori Kiwi Steak mit Manuka Salz“an seinem Stand, serviert in der Teigtasche. Dass die Thüringer Grillfans sind, hat er spätestens am Wochenende zu spüren bekommen: „Ich bin begeistert von der Atmosphäre hier.“

Deutlich kürzer fiel die Anreise von Norman und Bastl aus: Mit „Thüringens erstem amerikanis­chen Foodtruck“waren sie aus Klettbach aufs Gelände gerollt, um ihre Wraps an Frau und Mann zu bringen. Frisch zubereitet­es Streetfood, das die beiden sonst auf Touren in der Region bei Firmen und Events beispielsw­eise als Ersatz fürs Kantinenes­sen über die Truck-Theke reichen. Vor neun Monaten haben sie sich mit dieser Geschäftsi­dee selbststän­dig gemacht, bereisen Streetfood-Festivals in ganz Deutschlan­d. Am Wochenende aber hatten sie den Vorteil, Zuhause schlafen zu können. „Es macht riesig Spaß“, stimmten beide überein, auch wenn es für sie und ihre Streetfood-Kollegen aus aller Welt kaum eine Atempause gab, um Wartezeite­n an den Ständen im Rahmen zu halten.

Insgesamt etwa 70 Anbieter aus 32 Nationen waren auf der 350 Meter langen „Fressmeile“an den vier Tagen mit dabei.

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Beim Streetfood-Festival am Zughafen hatten Norman und Bastl aus Klettbach mit ihren Wraps nur eine kurze Anreise. Lawrence Allen hingegen kommt gebürtig aus Neuseeland. Steakfleis­ch in Teigtasche gab es bei ihm. Fotos (): Frank Karmeyer
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Wie schmecken Mehlwürmer? Sabrina Protze probiert bei Steffen Graf, der sich eine Portion Insekten am Stand von „What the bug!" gekauft hat. Beider Fazit: „Interessan­t“.
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