Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Nur Meter von Klettbach bis Korea
StreetfoodFestival am Zughafen lockt mit kulinarischer Reise zwischen den Kontinenten
ERFURT. Von Tibet nach Gambia, von Klettbach bis Korea, von Neuseeländischen KiwiSteaks zu einer Portion Mehlwürmer waren es jeweils nur wenige Schritte beim StreetfoodFestival, das Tausende Besucher an den Zughafen lockte. Von Freitag bis zum 1. Mai konnte hier geschlemmt und gekostet werden, was die Küche aller Kontinente hergibt – vom 300Gramm-Fleischspieß vom Grill bis zum frittierten Schokoriegel. Dabei, so stellten einige Besucher fest, bedarf es schon eines ausgeprägten Gourmet-Gaumens, um tatsächlich Zebra vom Rind, um Mehlwürmer von Chips und Heuschrecken von Hühnchen geschmacklich unterscheiden zu können.
Frisch aus der Pfanne wurde ein bunter und proteinhaltiger Mix Insekten serviert von Desiré Niehuss. Die Tierchen stammen aus Holland, dort aus dem Großhandel, verriet sie den mutigen Probierern. Mit einer leckeren Duftnote lockte „Flammlachs“, gegrillt auf offenem Feuer, den Kathrin Fuchs aus Karlsruhe den neugierigen Besuchern servierte. Von deutlich weiter her kommt Lawrence Allen: Der Maori aus Neuseeland bot „Maori Kiwi Steak mit Manuka Salz“an seinem Stand, serviert in der Teigtasche. Dass die Thüringer Grillfans sind, hat er spätestens am Wochenende zu spüren bekommen: „Ich bin begeistert von der Atmosphäre hier.“
Deutlich kürzer fiel die Anreise von Norman und Bastl aus: Mit „Thüringens erstem amerikanischen Foodtruck“waren sie aus Klettbach aufs Gelände gerollt, um ihre Wraps an Frau und Mann zu bringen. Frisch zubereitetes Streetfood, das die beiden sonst auf Touren in der Region bei Firmen und Events beispielsweise als Ersatz fürs Kantinenessen über die Truck-Theke reichen. Vor neun Monaten haben sie sich mit dieser Geschäftsidee selbstständig gemacht, bereisen Streetfood-Festivals in ganz Deutschland. Am Wochenende aber hatten sie den Vorteil, Zuhause schlafen zu können. „Es macht riesig Spaß“, stimmten beide überein, auch wenn es für sie und ihre Streetfood-Kollegen aus aller Welt kaum eine Atempause gab, um Wartezeiten an den Ständen im Rahmen zu halten.
Insgesamt etwa 70 Anbieter aus 32 Nationen waren auf der 350 Meter langen „Fressmeile“an den vier Tagen mit dabei.