Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Geld für ökologische Projekte
Belohnung für den Erhalt des Waldes
SCHLOßVIPPACH. Die Gemeinde Schloßvippach erwartet Geld dafür, dass sie den Gemeindewald hinter dem Bahndamm nicht nutzt, sondern die alten Ulmen mit einem Stammdurchmesser von 20 bis 40 Zentimeter stehen lässt.
Bis zum 15. Mai dieses Jahres bestand die Möglichkeit, einen Förderantrag zur „Erhaltung von Wäldern mit hoher Biodiversität und standortheimischen Herkünften (genetischen Ressourcen)“zu stellen. Schloßvippach gab diesen Antrag am 3. Mai 2017 ab, informierte Bürgermeister Uwe Köhler (CDU).
Die Höhe der Fördermittel pro Baum berechnet sich nach dem jeweiligen Brusthöhendurchmesser und beträgt maximal 300 Euro pro Exemplar. Nach einer Ortsbegehung mit dem Revierleiter des Thüringer Forstamts Erfurt-Willrode wurden 30 Ulmen identifiziert, die voraussichtlich förderfähig sind, so der Bürgermeister.
Einen positiven Förderbescheid vorausgesetzt, könnte die Gemeinde Schloßvippach also maximal 9000 Euro für den Nutzungsverzicht erhalten. Die geförderten Bäume müssen dann durch die Gemeinde dauerhaft markiert werden und bis zum Zerfall im Bestand bleiben.
Mit einem Förderbescheid rechnet Uwe Köhler im Laufe des zweiten Halbjahres 2017. Bereits vor Antragsabgabe hatte sich der Gemeinderat darüber verständigt, dass diese Fördermittel zweckgebunden für Neuanpflanzungen und andere ökologische Maßnahmen genutzt werden sollen.
Ein Beschluss dazu wurde nun vom Gemeinderat einstimmig gefasst. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Einnahmen aus Verkäufen der sogenannten Ökopunkte, die der Gemeinde Schloßvippach für verschiedene Maßnahmen gutgeschrieben wurden, die gleiche Zweckbindung erhalten.
Für welche ökologischen Projekte die erwarteten Gelder verwendet werden sollen, steht noch nicht fest. Nach dem Grundsatzbeschluss kann man diese nun in Ruhe entwickeln, so Köhler. Die Mittel müssen nicht zwingend im laufenden Haushaltsjahr ausgegeben werden.