Chance für Pendler-Parkplatz an der Weimarischen Straße

Hinter dem „Schwarzen Loch“könnten 120 Autos abgestellt werden – Eigentumsverhältnisse und Anbindung müssen aber noch geklärt werden

ERFURT. Für einen seit Jahren diskutierten „Park&Ride“-Platz an der Weimarischen Straße deutet sich eine Lösung an. Wie unsere Zeitung erfuhr, könnte solch ein Pendler-Parkplatz am Azmannsdorfer Weg hinter dem „Schwarzen Loch“entstehen. „Es ist eine Idee“, bestätigte Tiefbauamtsleiter Alexander Reintjes und deutete mit der Formulierung zugleich an, dass noch Hürden überwunden werden müssen.

Am Bedarf zweifelt niemand. Die Weimarische Straße ist die einzige große Einfallstraße, an der Autofahrer keine Gelegenheit zum Umstieg auf Bus oder Straßenbahn haben. Doch mangelte es bisher an einem geeigneten Standort.

Das könnte sich nun ändern. Eine Brachfläche am Azmannsdorfer Weg, jenseits der Eisenbahnschienen, würde Platz für etwa 120 Autos bieten. Das entspricht einem P&R-Platz von moderater Größe.

Allerdings gehört die Fläche noch der Bahn. Sollte die Stadt bei möglichen Verhandlungen mit dem Unternehmen auf die Fläche zugreifen können, müsste noch ein weiteres Problem gelöst werden: Dem Platz fehlt die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr – eine Grundvoraussetzung für einen Pendlerparkplatz.

Stadteinwärts hält derzeit nur die Buslinie 52 am Azmannsdorfer Weg. Die Linie kommt aus dem Güterverkehrszentrum. Ihr Takt orientiert sich an den Schichtzeiten von Zalando. Der nächste regelmäßige ÖPNVHalt wäre das TEC in mehreren hundert Meter Entfernung.

Derzeit verfügt Erfurt über neun P&R-Plätze mit zusammen 1480 Stellplätzen. Der kleinste ist der Bahnhof Vieselbach mit 18 Plätzen. An den beiden größten, „Thüringenhalle“und „Grubenstraße“, kommen rund 350 Autos unter.

P&R-Plätze sollen den Verkehr aus der Kernstadt heraushalten und die angespannte Parkplatz-Situation im Zentrum entspannen. Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel kommt zudem der Umwelt zugute.

Die lange Zeit gesperrte Durchfahrt zum Azmannsdorfer Weg wird nach dem Brückenneubau heute geöffnet.

Ein neuer P+R-Platz soll in der Nähe des "Schwarzen Loch" entstehen. Aber noch sind die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt. Foto: Marco Schmidt