Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Grünpflege in der Arena: ein letzter Baustein
Im Steigerwaldstadion wird derzeit der Rasen für die Deutsche LeichtathletikMeisterschaft und für die neue Drittligasaison des FC RotWeiß fit gemacht
ERFURT. Den deutschen Leichtathletikmeisterschaften vom 7. bis 9. Juli in Erfurt steht, Stand jetzt, nichts mehr entgegen. Die Tartanbahn ist fast fertig und auch das Grün des inzwischen schon sieben Jahre alten Rasens im Steigerwaldstadion leuchtet saftig und intensiv.
So gut sah der Rasen nicht immer aus. Die RWE-Kicker, aber auch die von Gästemannschaften, schimpften zuweilen über den holprigen Untergrund oder die zu langen Halme, so dass ein gepflegtes Kurzpassspiel nicht möglich gewesen sei. Was aber auch am fußballerischen Können gelegen haben könnte. Hingegen habe die Frauen-Nationalmannschaft beim Länderspiel am 9. April attestiert, dass der Rasen in gutem Zustand gewesen sei, sagt Arena-Prokurist Christian Fothe. Doch optimal sei das noch nicht. Daher bekomme der Platz jetzt eine Kur.
„Der Boden verdichtet sich in der Saison auch durch den zeitweiligen Einsatz von Walzen, um dem Vorwurf der zu langen Gräser zu entgehen“, sagt Fothe. Denn so kurz, wie die Fußballer es als ideal empfinden – raspelkurz, 15 bis 20 Millimeter – könne man die Halme nicht schneiden. Fothe: „Dann verbrennt der Rasen in der Sonne und wir müssten ihn austauschen.“Kostenpunkt 150 000 Euro. Sowas könne sich der HSV oder Schalke zweimal im Jahr leisten, aber das Geld habe hier keiner. Daher werde alljährlich in der LigaSpielpause an der Platzqualität gearbeitet. Die Kosten für das Rasen-Update liegen dabei im unteren fünfstelligen Bereich.
„Unser Stadionuntergrund hat einen Vorteil. Er ist nicht so empfindlich, da kein sortenreiner Rasen verlegt wurde“, verrät Christian Fothe. Der sortenreine müsste alle drei Jahre ausgetauscht werden. Der gemischte in der Multifunktionsarena hat zwar kleine optische Makel, so dass man zuweilen Schattierungen erkennen kann, was der Nutzungsfähigkeit aber nicht entgegenstehe. „Wir haben sogar einen großen Vorteil“, sagt Fothe. Das Stadion hat permanent Licht, Regen und Wind. Der Rasen sei dadurch langlebiger. Aber irgendwann müsse er dann aber doch raus.
Aktuell wird dem Grün durch die Firma Wisag, die die europaweite Ausschreibung für die Grünpflege im Stadion gewann, eine Frischekur verpasst. Soll heißen, es wird tiefenbelüftet. Es wurden Bohrkerne gezogen, in die Sand gefüllt wurde, was der Lockerheit des Untergrundes zugutekommt. Derzeit kann auch gedüngt werden. „Wir holen in diesen Tagen all das nach, was wir im Zuge der Tartanbahnerneuerung noch nicht machen konnten“, sagt der Prokurist, der eine Woche vor den Leichtathleten nicht unzufrieden ist. Und er ergänzt, dass all die Probleme mit dem Grün in der nächsten Saison nicht mehr auftreten würden: „Ohne die Bauarbeiten kann der Rasen vernünftig und planmäßig gepflegt werden“.