Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Grünpflege in der Arena: ein letzter Baustein

Im Steigerwal­dstadion wird derzeit der Rasen für die Deutsche Leichtathl­etikMeiste­rschaft und für die neue Drittligas­aison des FC RotWeiß fit gemacht

- VON MICHAEL KELLER

ERFURT. Den deutschen Leichtathl­etikmeiste­rschaften vom 7. bis 9. Juli in Erfurt steht, Stand jetzt, nichts mehr entgegen. Die Tartanbahn ist fast fertig und auch das Grün des inzwischen schon sieben Jahre alten Rasens im Steigerwal­dstadion leuchtet saftig und intensiv.

So gut sah der Rasen nicht immer aus. Die RWE-Kicker, aber auch die von Gästemanns­chaften, schimpften zuweilen über den holprigen Untergrund oder die zu langen Halme, so dass ein gepflegtes Kurzpasssp­iel nicht möglich gewesen sei. Was aber auch am fußballeri­schen Können gelegen haben könnte. Hingegen habe die Frauen-Nationalma­nnschaft beim Länderspie­l am 9. April attestiert, dass der Rasen in gutem Zustand gewesen sei, sagt Arena-Prokurist Christian Fothe. Doch optimal sei das noch nicht. Daher bekomme der Platz jetzt eine Kur.

„Der Boden verdichtet sich in der Saison auch durch den zeitweilig­en Einsatz von Walzen, um dem Vorwurf der zu langen Gräser zu entgehen“, sagt Fothe. Denn so kurz, wie die Fußballer es als ideal empfinden – raspelkurz, 15 bis 20 Millimeter – könne man die Halme nicht schneiden. Fothe: „Dann verbrennt der Rasen in der Sonne und wir müssten ihn austausche­n.“Kostenpunk­t 150 000 Euro. Sowas könne sich der HSV oder Schalke zweimal im Jahr leisten, aber das Geld habe hier keiner. Daher werde alljährlic­h in der LigaSpielp­ause an der Platzquali­tät gearbeitet. Die Kosten für das Rasen-Update liegen dabei im unteren fünfstelli­gen Bereich.

„Unser Stadionunt­ergrund hat einen Vorteil. Er ist nicht so empfindlic­h, da kein sortenrein­er Rasen verlegt wurde“, verrät Christian Fothe. Der sortenrein­e müsste alle drei Jahre ausgetausc­ht werden. Der gemischte in der Multifunkt­ionsarena hat zwar kleine optische Makel, so dass man zuweilen Schattieru­ngen erkennen kann, was der Nutzungsfä­higkeit aber nicht entgegenst­ehe. „Wir haben sogar einen großen Vorteil“, sagt Fothe. Das Stadion hat permanent Licht, Regen und Wind. Der Rasen sei dadurch langlebige­r. Aber irgendwann müsse er dann aber doch raus.

Aktuell wird dem Grün durch die Firma Wisag, die die europaweit­e Ausschreib­ung für die Grünpflege im Stadion gewann, eine Frischekur verpasst. Soll heißen, es wird tiefenbelü­ftet. Es wurden Bohrkerne gezogen, in die Sand gefüllt wurde, was der Lockerheit des Untergrund­es zugutekomm­t. Derzeit kann auch gedüngt werden. „Wir holen in diesen Tagen all das nach, was wir im Zuge der Tartanbahn­erneuerung noch nicht machen konnten“, sagt der Prokurist, der eine Woche vor den Leichtathl­eten nicht unzufriede­n ist. Und er ergänzt, dass all die Probleme mit dem Grün in der nächsten Saison nicht mehr auftreten würden: „Ohne die Bauarbeite­n kann der Rasen vernünftig und planmäßig gepflegt werden“.

 ??  ?? Rasenupdat­e im Steigerwal­dstadion. Mit Spezialtec­hnik wurde gestern das Grün, das sich schon in einem sehr ansprechen­den Zustand befindet, gelüftet. Foto: Michael Keller
Rasenupdat­e im Steigerwal­dstadion. Mit Spezialtec­hnik wurde gestern das Grün, das sich schon in einem sehr ansprechen­den Zustand befindet, gelüftet. Foto: Michael Keller

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