Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Woher kommt die Liebe zur Lederhose?
Abfahrt Lederhose liegt an der A9 im Kreis Greiz – und ist ein Schlagerduo aus Erfurt. Wie kam es dazu?
Naja, wir hießen nicht immer so. Zunächst traten wir einige Jahre unter dem Titel „Muschikantenstadl“auf. Produzent Thomas Stein wurde auf uns aufmerksam, fand uns toll. Schränkte es jedoch ein, indem er meinte, das, was ihr singt, klingt wie ostdeutsches Französisch. Er bot uns Hilfe an, allerdings nur, wenn wir uns umbenennen würden.
Aber w arum dann Abfahrt Lederhose?
Nun, Lederhosen trugen wir schon immer. Teil 1 des Namen stand also fest. Eines Tages fuhren wir zu einer Vertragsunterzeichnung für eine CD. Da passierten wir die Abfahrt Lederhose, schauten uns an und fanden, das wäre der richtige Name. Wir lieben die Berge, das bayerische Essen und die Stimmung in den Almhütten.
Und auch Schlager?
Sascha: Ich nicht so. Ich fahre lieber auf Guns‘n‘Roses-Konzerte und höre auch mal Michael Patrick Kelly. Daniel: Ich mag es ruhig und gebe mir aber auch gern mal das volle Schlagerprogramm, so mit Roland Kaiser und Konsorten – und natürlich Andreas Gabalier
Sind denn die Erfurter Schlagerfans?
Man wird wohl wenige finden, die an der Ampel stehen und Schlager lauthals in ihrem Auto singen. Aber die, die am Samstag kommen, stehen da schon drauf. Sie kennen die Texte, schmettern die Lieder mit. Im vergangenen Jahr hatten wir das Schlager Open Air, auch auf dem Wenigemarkt, da war sehr gut angenommen worden. Die Erfurter mögen Partys und deutsche Musik.
Was erw artet die Besucher am Samstag?
Na ne fette Party. Der Wenigemarkt verwandelt sich in eine Erfurt-Alm-Bühne. 15 Uhr geht‘s los, wir haben uns besondere Gäste eingeladen.
Wen?
Markus, Geier Sturzflug, Marlen Bilii und Peter Wackel. Sie werden jeweils etwa 40 Minuten spielen. Krönender Abschluss ist dann unser Auftritt.
Wofür steht Abfahrt Lederhose?
Für gute Laune, geile Stimmung. Wir covern bekannte Lieder, bringen sie neu raus. Zum Beispiel „Am Hafen“von Geier Sturzflug. Die lernten wir vor etwa vier Jahren kennen, hörten dieses Lied und fragten an, ob wir es neu arrangieren könnten. Sie fanden das cool und boten uns sogar Hilfe dabei an.
Erklingt auch Hulapalu – eurer Song in der Karnevalssession, als Samu Prinz w ar?
Klar singen wir auch Hulapalu von Andreas Gabalier. Allerdings haben wir da eine Überraschung, die wir noch nicht verraten. Nur so viel: Ihr werdet es lieben, die Erfurt-Alm-Bühne wird beben.
Eine Frage zu euch beiden: Ihr seid befreundet und teilt die Bühne – funktioniert das?
Das ist wie in einer guten Ehe. Man kekst sich mal an und dann ist wieder gut. Wir hatten uns auf einer Hochzeit kennengelernt. Sascha wünschte sich ständig von mir als DJ das Lied „Schatzi, schenk mir ein Foto“. Spontan sangen wir dann einfach beide das Lied, der Saal bebte und es wurde ein Zweistundenkonzert. Da hat selbst die 80-jährige Oma auf dem Tisch getanzt. Und so wurden wir ein Duo.
In Erfurt hört man nicht allzu viel von euch, w arum?
Wir sind in ganz Deutschland unterwegs, freie Wochenenden sind rar. Viele Auftritte sind in Skihütten, auf Oktober- und Stadtfesten. Letztens waren wir bei Marianne und Michael zum Lederhosn-Cup.