Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Spendable Ballgäste unterstützen Arbeit mit Tätern
Bewährungs und Straffälligenhilfe Thüringen erhält Tombolaerlös vom Landespresseball
ERFURT. Erstmals zu Gast war in diesem Jahr Alexandra Erdmann bei der „Media Night“, bekannt als Landespresseball des Sozialwerks des Journalistenverbandes Thüringen. Sozusagen dienstlich: als Geschäftsführerin der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Thüringen e.V.
Im Ballführer und Bühnenprogramm wurden die Gäste des Ereignisses informiert, dass der diesjährige Erlös die Arbeit des Projekts „Orange“ihres Vereins unterstützen wird. „Orange ist Teil einer Interventionskette gegen häusliche Gewalt. Es gibt ein Verhaltenstraining durch Einzelgespräche und Gruppenprogramme zum Thema Gewalt in der Partnerschaft. Dabei können individuelle Konfliktlösungsstrategien aufgezeigt und erlernt werden“, erklärt Erdmann. 40 Männer kommen als Selbstmelder oder mit Auflagen der Justiz jährlich zu ihnen.
Gestern konnte ihr Ralf Leifer, Vorsitzender des Landespresseball e.V., im Projektraum von „Orange“in der Gutenbergstraße 68 dafür 6250 Euro übergeben. Das wird helfen, den Eigenanteil von 10 Prozent seitens des Vereins an dem durchs Justizministerium finanzierten Präventionsprojektes aufzubringen, so Alexandra Erdmann.
Weitere 1200 Euro aus dem Tombola- und Spendenerlös gehen an das Sozialwerk der journalistischen Berufsgewerkschaft, für unverschuldet in Not geratene Journalisten. Für den stolzen Ballerlös dankte Ralf Leifer neben den Ballgästen, die Tombola-Lose erwarben, vor allem den Sponsoren, die attraktive Preise bereitstellten.
Für Alexandra Erdmann war die Media Night eine Premiere. Zunächst hatte sie Vorbehalte, ob so ein gesellschaftliches Ereignis wirklich der richtige Rahmen für die Information über ihre Alltagsarbeit ist. Aber warum nicht? Als das Projekt 2013 in Erfurt startete, war statistisch jede vierte Frau von Gewalt durch ihren Partner betroffen: körperlicher oder verbaler. Die Täter finden sich in allen gesellschaftlichen Schichten – vom überreizten Geschäftsführer bis zum Lehrer. „Täterarbeit ist zugleich Opferarbeit“, so Alexandra Erdmann. Mit der Spende geht ihre Arbeit weiter.