Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Tradition auf der Langen Brücke
Elektro Hellmann feiert 85jähriges Firmenjubiläum – Vor zehn Jahren übernahm Familie Kornetzky das Geschäft
ERFURT. Diese neuen Lampen, sagt eine Kundin, finde ich nicht gut. Ob es denn noch die gute alte Glühlampe gebe, will sie wissen. Die mit dem warmen Licht, nicht dieses kalte LED-Licht. Chrislana Kornetzky nickt, geht ans Regal und holt zwei Glühlampen hervor. „Zum einen haben wir noch die alten Glühlampen, die gar nicht mehr hergestellt werden“, sagt sie. „Dennoch möchte ich Ihnen zwei Lampen im Vergleich zeigen.“Sie schraubt die eine rein, es leuchtet im angenehmen weißgelb. Dann ist die andere Lampe dran – ein Unterschied ist fast nicht sichtbar. „Sehen Sie, die LED-Lampen sind mittlerweile nicht mehr nur in diesem grellen Weiß, da wurde schon viel nachgerüstet.“Die Kundin nickt zufrieden.
Sie erhielt eine umfassende Erklärung auf ihre Frage, jemand hat sich Zeit für sie genommen. Die persönliche Beratung über sämtliche Produkte des Elektro-Sortiments gehört zum Service bei Elektro Hellmann. Und Elektro Hellmann gehört seit 85 Jahren zur Langen Brücke.
Ab Montag feiert das Geschäft sein Firmenjubiläum mit Sonderpreisen und Aktionen. Es ist Erfurts ältestes Elektrofachgeschäft und war 1932 durch Fritz Hellmann am Standort Lange Brücke 6/7 gegründet. Im Verkauf befanden sich damals Rundfunkgeräte, Elektromaterial und Wohnraumleuchten.
Das Unternehmen überstand die Kriegsjahre, obwohl Teile des Gebäudes zum Teil stark zerstört worden waren. 1978 übernahm Sohn Jürgen Hellmann das Geschäft, das Unternehmen wuchs vehement weiter. Ehefrau Dagmar Hellmann unterstützte ihn, 1993 entstand ein zweiter Verkaufsraum speziell für Licht und Leuchten.
Im Jahr 2007 zog sich das Ehepaar Hellmann aus dem Geschäft zurück und übergab den Betrieb in die Hände ihres langjährigen Mitarbeiters Bernd Kornetzky. Alle waren sich einig, dass der Name Elektro-Hellmann fortgeführt werden soll, schließlich ist dieser in Erfurt bekannt. Und so feiert das Geschäft nicht nur 85-jähriges Bestehen, sondern auch Zehnjähriges in Hand der Familie Kornetzky. Sohn Max ist mittlerweile auch im Geschäft angestellt, „wir begegnen uns auf Augenhöhe und ich bin sehr froh, dass er uns unterstützt“, sagt Chrislana Kornetzky über die Zusammenarbeit in der Familie. „Es ist gut, dass er nun diesen handwerklichen Beruf ausübt, insgesamt werden es immer weniger junge Menschen, die ein Handwerk ausüben.“