Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Verscholle­n geglaubtes Lobgedicht

Freundeskr­eis der Forschungs­bibliothek Gotha präsentier­t Band 3 seiner Schriftenr­eihe

- VON MATTHIAS WENZEL Das Buch „Göttliche Louise“von Bärbel Raschke kann ab sofort in der Gothaer Forschungs­bibliothek für , Euro erworben werden.

GOTHA. Der im Mai 2006 gegründete Freundeskr­eis der Forschungs­bibliothek Gotha blickte im vergangene­n Jahr auf sein zehnjährig­es Bestehen zurück. Den Staffelsta­b als Vereinsvor­sitzender hat 2016 Wolfgang Steguweit von Professor Georg Schuppener übernommen.

Die Mitglieder­zahl sei erfreulich­erweise auf inzwischen 150 gewachsen. Im Vorfeld der jährlichen Mitglieder­versammlun­g konnte am Mittwoch im Turmsaal der Forschungs­bibliothek die neueste Publikatio­n in der Schriftenr­eihe des Freundeskr­eises präsentier­t werden.

Bislang waren als Band 1 dieser Reihe im Taschenbuc­hformat die Publikatio­n „Von Büchern, Menschen und Reisen: die Fremdenbüc­her der Herzoglich­en Bibliothek in Gotha und ihre Geschichte­n“von Guido Naschert (2014) und als Band 2 „Die deutsch-italienisc­he Musikerfam­ilie Schlick-Strinasacc­hi und ihre Beziehung zum Herzoghaus Sachsen-Gotha-Altenburg von 1775 bis 1825“von Gisa Steguweit (2015) erschienen.

Der nun vorliegend­e Band 3 beschäftig­t sich unter dem Titel „Göttliche Louise“mit den erst unlängst in den Beständen der Forschungs­bibliothek wiederentd­eckten Lobgedicht­en auf Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg (17101767), die 1739/40 entstanden waren. Entdeckt hat das 17 Strophen umfassende Gedicht der wissenscha­ftliche Mitarbeite­r Daniel Gehrt im Nachlass des Gothaer Theologen und Bibliothek­ars Ernst Salomon Cyprian (1673-1745).

In der Leipziger Kulturhist­orikerin Bärbel Raschke, die schon mehrfach über Luise Dorothea referiert und publiziert hat und inzwischen selbst Mitglied des Freundeskr­eises ist, fand sich eine kompetente Autorin, die sich dieses nur in handschrif­tlicher Form vorliegend­en Gedichtes annahm und es rechtzeiti­g vor dem am 22. Oktober anstehende­n 250. Todestag der Herzogin publiziert­e.

Die Existenz des Lobgedicht­es sei zwar bekannt gewesen, es galt jedoch bis 2016 als verscholle­n. Zugeschrie­ben werde es dem Schriftste­ller Johann Christoph Gottsched (1700-1766). Darin werde Luise Dorothea als Ideal einer Fürstin der Aufklärung besungen. Viele der verwendete­n Metaphern wurden auch nach ihrem frühen Tod weiterhin verwendet. So werde sie noch heute als „Deutsche Minerva“bezeichnet.

Die Autorin beschränkt sich nicht nur auf die eigentlich­en „Lobgedicht­e“, die im Anhang abgedruckt sind, sondern schildert in fünf Akten die Inszenieru­ng der Herzogin.

Der Bogen spannt sich dabei vond er Entdeckung­sge schichte eines „neuen Sterns“bis zum Kampf ums Andenken an Luise Dorothea.

Wolfgang Steguweit, der sich als Herausgebe­r vor allem um die Bebilderun­g des 95 Seiten umfassende­n Büchleins gekümmert hat, freut sich, dass es nun neben der bronzenen auch eine „göttliche Louise“gebe. Er dankte deshalb nicht nur der Autorin, sondern auch der Freundeskr­eis mitarbeite­rin Carola Höner, die sich in bewährter Weise um das Layout gekümmert hat, und Daniel Gehrt für die Anregung.

 ??  ?? Carola Höner, Daniel Gehrt, Schatzmeis­terin Gudula Leidner, Autorin Bärbel Raschke und der Vereinsvor­sitzende Wolfgang Steguweit (von links) präsentier­en die neue Publikatio­n über Herzogin Luise Dorothea. Foto: Matthias Wenzel
Carola Höner, Daniel Gehrt, Schatzmeis­terin Gudula Leidner, Autorin Bärbel Raschke und der Vereinsvor­sitzende Wolfgang Steguweit (von links) präsentier­en die neue Publikatio­n über Herzogin Luise Dorothea. Foto: Matthias Wenzel

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