Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Jubiläumsgold in Chemnitz
Die Erfurter ProfiRadsportlerin Trixi Worrack holte ihren zehnten Titel bei einer Deutschen Meisterschaft
ERFURT. Trixi Worrack (Team Canyon SRAM/RSC Turbine Erfurt) bewies am vergangenen Freitag bei den Deutschen Straßenradsport-Meisterschaften in Chemnitz mit ihrer erfolgreichen Titelverteidigung im Einzelzeitfahren über 31 Kilometer ihre langjährige Zugehörigkeit zur Deutschen Spitzenklasse. Es war bereits ihre zehnte Goldmedaille bei nationalen Titelkämpfen, dazu kann die 35-Jährige im Teamzeitfahren auf der Straße auf vier Weltmeistertitel und eine VizeWeltmeisterschaft verweisen. Unsere Zeitung sprach mit der Rekordmeisterin.
Wie lief Ihre bisherige Saison?
Nachdem ich im letzten Jahr nach einem schweren Sturz erst spät einsteigen konnte, habe ich dieses Jahr auf niedrigerem Niveau als in den Vorjahren begonnen. Bei den Frühjahresklassikern war ich stets in der Helferrolle für mein Team und hatte keine eigenen bemerkenswerten Ergebnisse. Dennoch bin ich zufrieden, weil jetzt meine Form wieder ansteigt.
War der Titelgewinn also ihr erstes tolles Ergebnis?
Ja. Damit hat sich die Richtigkeit meines Formaufbaus bestätigt.
War es ein schwieriger Zeitfahrkurs in Chemnitz?
Eigentlich nicht. Die Strecke war mit leichten Steigungen und einer Wende angelegt, sodass ich alles mit dem großen Kettenblatt fahren konnte und nur wenig am Zahnkranz geschaltet habe. Ich bin nie aus dem Trittrhythmus gekommen.
Wann waren sie sich Ihres Sieges sicher?
An der Wende bei „Halbzeit“lag ich um zehn Sekunden hinter der Bestzeit zurück. Da habe ich auf der Rückfahrt alle Reserven genutzt und schließlich mit zwei Sekunden Vorsprung gewonnen. Als ich durch das Ziel fuhr, hörte ich über den Lautsprecher „das war die Bestzeit“. Als letzte Starterin war das für mich der Titel und da habe ich den Arm hoch gerissen.
Was bedeutet Ihnen diese Zeitfahrmeisterschaft?
Sehr viel. Es ist immer schwer, einen Titel zu verteidigen. Das ist mir in Chemnitz gelungen und darüber bin ich natürlich sehr glücklich.
Was stehen demnächst für Rennen an?
Am Donnerstag fliege ich zum Giro d‘Italia, dann folgte die Thüringen-Rundfahrt, die dieses Jahr leider nicht über Erfurt führt. Nach einem Weltcup im Teamzeitfahren in Schweden folgt im August die HollandRundfahrt und dann die Weltmeisterschaft in Norwegen.
Welche weiteren Ziele haben Sie in dieser Saison?
Schön wäre es, bei der Thüringen-Rundfahrt eine Etappe zu gewinnen. Bei der Weltmeisterschaft wollen wir im Teamzeitfahren, nachdem wir im Vorjahr in Katar „nur“die Silbermedaille gewinnen konnten, wieder den Titel holen.