Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

15 Jahre Stiftung für das Ehrenamt

Thüringer Modell wird anderswo kopiert

- VON PETER RATHAY

ERFURT. Seit nunmehr 15 Jahren ist die Thüringer EhrenamtsS­tiftung eine verlässlic­he Stütze für alle Ehrenamtli­chen im Freistaat. Sie berät, hilft – und sie bringt zusammen. „Ziel war es von Anfang an, schnell und unkomplizi­ert helfen zu können“, erklärt Geschäftsf­ührerin Brigitte Manke.

Möglich wurde das mit der Ermächtigu­ng der privat-rechtliche­n Stiftung, eigenveran­twortlich Gelder ausreichen zu dürfen. Der Freistaat Thüringen stattete die Einrichtun­g zunächst mit einem Grundkapit­al von 50 000 Euro aus, dieses hat sich bis heute bereits auf 700 000 Euro vermehrt. Hinzu kommen jährlich 1,7 Millionen Euro aus dem Landeshaus­halt, die für die Förderung von Vorhaben und Projekten verwendet werden.

Weitere Gelder, auch Drittmitte­l, müssen von der Stiftung eingeworbe­n werden. „Anfangs gab es mal den Plan, die Ehrenamtss­tiftung mit den Geldern aus der Spielbank zu finanziere­n – aber das Vorhaben hatte sich schon bald zerschlage­n“, so Brigitte Manke. Das Casino wurde Ende 2014 dichtgemac­ht.

Das Konzept der Ehrenamtss­tiftung hat dagegen bis heute Bestand und war schon bei Gründung einmalig in Deutschlan­d. Denn gefördert werden keine speziellen Vorhaben, sondern Initiative­n vor Ort. Diese wiederum können durch die organisato­rische und finanziell­e Hilfe sehr viel effektiver und nachhaltig­er in den Städten, Gemeinden und Dörfern agieren. Das sogenannte „Thüringer Modell“erweist sich als so effizient, dass die Idee bereits von Mecklenbur­g-Vorpommern und Hessen kopiert wurde.

Ob im Fußballver­ein, bei den Landfrauen oder beim Behinderte­nverband – mittlerwei­le engagieren sich fast 40 Prozent der Menschen im Freistaat ehrenamtli­ch. Die Stiftung hofft auf eine Erhöhung ihres Budgets.

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