Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
15 Jahre Stiftung für das Ehrenamt
Thüringer Modell wird anderswo kopiert
ERFURT. Seit nunmehr 15 Jahren ist die Thüringer EhrenamtsStiftung eine verlässliche Stütze für alle Ehrenamtlichen im Freistaat. Sie berät, hilft – und sie bringt zusammen. „Ziel war es von Anfang an, schnell und unkompliziert helfen zu können“, erklärt Geschäftsführerin Brigitte Manke.
Möglich wurde das mit der Ermächtigung der privat-rechtlichen Stiftung, eigenverantwortlich Gelder ausreichen zu dürfen. Der Freistaat Thüringen stattete die Einrichtung zunächst mit einem Grundkapital von 50 000 Euro aus, dieses hat sich bis heute bereits auf 700 000 Euro vermehrt. Hinzu kommen jährlich 1,7 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt, die für die Förderung von Vorhaben und Projekten verwendet werden.
Weitere Gelder, auch Drittmittel, müssen von der Stiftung eingeworben werden. „Anfangs gab es mal den Plan, die Ehrenamtsstiftung mit den Geldern aus der Spielbank zu finanzieren – aber das Vorhaben hatte sich schon bald zerschlagen“, so Brigitte Manke. Das Casino wurde Ende 2014 dichtgemacht.
Das Konzept der Ehrenamtsstiftung hat dagegen bis heute Bestand und war schon bei Gründung einmalig in Deutschland. Denn gefördert werden keine speziellen Vorhaben, sondern Initiativen vor Ort. Diese wiederum können durch die organisatorische und finanzielle Hilfe sehr viel effektiver und nachhaltiger in den Städten, Gemeinden und Dörfern agieren. Das sogenannte „Thüringer Modell“erweist sich als so effizient, dass die Idee bereits von Mecklenburg-Vorpommern und Hessen kopiert wurde.
Ob im Fußballverein, bei den Landfrauen oder beim Behindertenverband – mittlerweile engagieren sich fast 40 Prozent der Menschen im Freistaat ehrenamtlich. Die Stiftung hofft auf eine Erhöhung ihres Budgets.