Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Einsatzkräfte trainieren Rettung im Tunnel
Ab Dezember sollen die Züge auf der neuen ICETrasse zwischen Erfurt und Ebensfeld rollen
KATZHÜTTE. Vor Inbetriebnahme der neuen ICE-Strecke zwischen Erfurt und Ebensfeld bei Bamberg haben Einsatzkräfte erneut einen Notfall in einem Eisenbahntunnel auf dieser Trasse durchgespielt.
An der großen Übung am Samstag im Fleckbergtunnel bei Katzhütte (Landkreis SaalfeldRudolstadt) beteiligten sich nach Angaben des Thüringer Innenministeriums rund 770 Kräfte von Feuerwehr, Rettungskräfte, Polizei und Technisches Hilfswerk und Statisten. Das Übungsszenario sah einen Brand in einem ICE-Schnellzug mit starker Rauchentwicklung im Tunnel vor. Marc Stielow, im Innenministerium für die Koordinierung der Gefahrenabwehr zuständig, zeigte sich in einem ersten Resümee mit dem Ablauf der Übung zufrieden.
Einige der beteiligten Feuerwehren hatten kurzfristig zu einem echten Einsatz ausrücken müssen – zur Beseitigung von Unwetterschäden nach einem Gewitter. „Trotzdem hat es funktioniert.“Die Verletzten seien zeitnah geborgen worden.
Verbesserungspotenzial habe sich bei der Alarmierung und der Kommunikation zwischen den Leitstellen gezeigt. „Dafür machen wir das Ganze ja“, sagte er. Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) hatte sich vor Ort ein Bild von der Einsatzübung gemacht.
Es war die dritte Großübung entlang der 107 Kilometer langen Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) überzeugte sich vom Stand der Ausbildung der Thüringer Tunnelbasiseinheiten.
Trasse zwischen der thüringischen Landeshauptstadt und dem oberfränkischen Ebensfeld, die zum Fahrplanwechsel im
Dezember in Betrieb gehen soll. Zuvor waren die Rettungskräfte in Teilübungen für Einsätze geschult worden. Bis Dezember sind dem Sprecher zufolge noch zwei weitere Großübungen in Bayern und eine in Thüringen geplant. Der Abschnitt durch den Thüringer Wald gehört mit 22 Tunneln und 29 Talbrücken zu den aufwendigsten Neubauprojekten der Bahn.
Mit der kompletten Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke wird die Fahrzeit zwischen Berlin und München von derzeit sechs auf künftig rund vier Stunden sinken. Die Fahrt von Erfurt nach München soll dann zweieinhalb Stunden dauern. Der Aus- und Neubau dieser Verbindung gehört zu einem der größten und umfangreichsten Verkehrsprojekte Deutsche Einheit. Die Kosten für das gesamte Vorhaben beziffert die Bahn auf zehn Milliarden Euro. (dpa)