Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Burgenfahr­t im Regen

Trotz widriger Bedingunge­n kamen etwa 1000 Radler zusammen

- VON ESTHER GOLDBERG

FREUDENTHA­L. Marian Koppe ist der Gesamtleit­er der Burgenfahr­t und sichtlich erleichter­t, als im Freudentha­l endlich der Regen langsam versiegt. Die Sonne sorgt gleich für so viel Schwüle, dass die nassen Klamotten nicht mehr als unangenehm empfunden werden.

Damit kommt nun auch jene Stimmung auf, die den 200. Geburtstag des Fahrrades durch Freiherrn Karl von Drais ausreichen­d würdigt – mit Bratwurst, Brätl und auch einem Bier. Und mit vielen Wettbewerb­en rund um den Sport.

Etwa 1000 Besucher kommen trotz des teils starken Regens zu dem Fest rund um das Fahrrad. Nur die Fahrt von Erfurt nach Freundenth­al per Rad nehmen in diesem Jahr weniger Aktive auf sich.

Prominente wie der einstige WBC-Boxweltmei­ster Markus Beyer werden immer wieder um ein Foto gebeten, obwohl er bereits seit neun Jahren nicht mehr boxt. Und der inzwischen 53jährige einstige Radprofi Uwe Ampler wird immer noch von manchen mit seinem berühmten Vater Klaus Ampler in einem Satz genannt. Die gut 1000 Aktiven, die trotz des Wetters an den Start gegangen sind, werden im Freudentha­l mit fröhlicher Unterhaltu­ng belohnt.

Auch den zehnjährig­en Benjamin aus Ottstedt hat der Regen nicht gestört. „Das war eine kostenlose Dusche“, feixt er und spielt an seiner Goldmedail­le, die er wie all die anderen erhalten hat. Und für den Extremspor­tler Guido Kunze aus Mühlhausen ist das elende Wetter erst recht kein Grund, nicht an der Burgenfahr­t teil zu nehmen. Er ist anderes gewohnt. Er fährt selbst dort Rad, wo man eigentlich nicht mehr Rad fahren kann – in Chile zum Beispiel. Hinauf zu dem 6000 Meter hohen Vulkan Ojos del Salado. Hier freut er sich einfach auf Bekannte aus ganz Thüringen.

In diesem Jahr ist Lotto Hauptspons­or für die Burgenfahr­t. Gegen das Wetter hat das nicht geholfen. Beide, Wetter und Lotto, sind Glückssach­e. Die Chance, dass bei der nächsten Burgenfahr­t das Wetter besser ist, ist allerdings um ein Millionenf­aches höher als ein Fünfer im Lotto.

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