Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Wie sich Wassersorten unterscheiden
Tafelwasser, Heilwasser, Quellwasser: Worauf Verbraucher beim Einkauf achten sollten und welche Vorschriften für Hersteller gelten
KÖLN. Die Auswahl an Wassersorten im Handel ist groß. Die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser gibt einen Überblick darüber, wie sich welche Wasserarten voneinander unterscheiden: Mineralwasser: Es kommt aus unterirdischen Vorkommen und muss direkt am Quellort abgefüllt werden. Es war mal Regenwasser, das versickert ist. Auf seinem langen Weg ins Reservoir wurde es von Gesteinsschichten gereinigt und mit Mineralstoffen angereichert - daher der Name Mineralwasser. Mineralwasser darf nur mit Kohlensäure versetzt werden. Andere Zusätze sind nicht erlaubt.
Heilwasser: Heilwasser ist eine besondere Art von Mineralwasser. Es stammt auch aus unterirdischen Quellen, ist von ursprünglicher Reinheit und muss direkt am Quellort abgefüllt worden sein. Wegen seines besonderen Gehalts an wertvollen Mineralien und Spurenelementen besitzt Heilwasser eine heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkung auf den Organismus. Rechtlich ist es als Arzneimittel
eingestuft und muss durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen sein.
Leitungswasser: Leitungswasser wird in Deutschland zu etwa zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser (Flüsse, Seen, Talsperren) gewonnen. Es wird gegebenenfalls aufbereitet und manchmal desinfiziert, um Krankheitserreger abzutöten. Dann fließt es über Rohre in die Häuser. Leitungswasser enthält auch Mineralstoffe.
Tafelwasser: Tafelwasser wird industriell produziert und aus verschiedenen Wasserarten gemischt, etwa Meer- und Mineralwasser, aber auch Leitungswasser. Für das Mischungsverhältnis bestehen keine gesetzlichen Vorschriften. Dem Tafelwasser dürfen unter anderem Mineralstoffe zugesetzt werden.
Quellwasser: Auch diese Wasserart kommt aus unterirdischen Vorkommen. Sie ist nicht verunreinigt und enthält verschiedene Mineralstoffe. Allerdings muss deren Gehalt nicht konstant sein. (dpa)