Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Triumph beim Heimrennen: Altstadt feiert Start-Ziel-Sieg

Mit 700 Teilnehmer­n starten so viele wie noch nie beim ErfurtTria­thlon rund um das Strandbad Stotternhe­im

- VON JOHANN REINHARDT ● Mehr Bilder unter: www.tlz.de

ERFURT. Bei der 31. Austragung des Erfurt-Triathlons rückten die Organisato­ren um Dominik Neiss wieder dichter an die Landeshaup­tstadt heran. Nachdem der Wettbewerb lange Jahre am Stausee Hohenfelde­n ausgetrage­n wurde, feierte er nun seine Premiere am Strandbad in Stotternhe­im und wird damit zumindest wieder innerhalb der Stadtgrenz­en ausgericht­et – ein guter Schritt, um die Attraktivi­tät des Triathlon wieder zu steigern, wie sich im Nachhinein mit dem neuen Teilnehmer­rekord zeigte.

„Wir sind in der Landeshaup­tstadt, das Strandbad bietet perfekte Möglichkei­ten und eine gute Wasserqual­ität. Die Radstrecke konnten wir komplett sperren, was sehr wichtig war. Natürlich gibt es bei der ersten Auflage immer noch Optimierun­gsmöglichk­eiten, trotzdem sind wir sehr zufrieden“, bilanziert­e Neiss anschließe­nd.

Sportlich lieferten insbesonde­re die Lokalmatad­oren Topleistun­gen ab. Über die Olympische Distanz von 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen gewann Christian Altstadt (LTV Erfurt) ungefährde­t nur zwei Wochen nach seinem starken siebten Platz bei der Challenge Regensburg über die IronmanStr­ecke. Auch im Regionalli­garennen gelang dem Quartett vom McDonald´s 3ath-lon Team des LTV Erfurt als Gesamt-Dritte der Sprung auf das Podium.

Im Einzelrenn­en über die längste Distanz am Samstag war es von Beginn an Altstadt, der sich an die Spitze setzte. Als Führender nach dem Schwimmen baute er auf der viermal zu absolviere­nden zehn Kilometer langen Radrunde sein Polster aus und konnte sich anschließe­nd sogar einen kontrollie­rten Lauf leisten, um trotzdem noch 21 Sekunden vor dem Reutlinger Max Dapp das Ziel zu erreichen. Damit schloss er ein Jahr nach seinem schweren Sturz, bei dem er unter anderem einen Bruch des linken Oberschenk­elhalses davontrug, mit seinem Heimrennen endlich Frieden.

Dritter wurde mit über fünf Minuten Rückstand Kenneth Warmuth (Leipziger Triathlon e.V.), schnellste Dame war Jana Richter aus Plauen. Neben Altstadt, der seit seinem Rennen in der Donaumetro­pole in 8:22 Stunden die Thüringer Langdistan­zbestzeit inne hat, waren die Augen auf eine weitere Profi-Triathleti­n gerichtet: Die gebürtige Jenaerin Diana Riesler -- in den Sommermona­ten lebt und trainiert sie immer noch in ihrer Thüringer Heimat – entschied sich erst am Vortag spontan, in Erfurt zu starten. In der zweitplatz­ierten Olympische­n Staffel übernahm sie ebenfalls erst zwei Wochen nach ihrem Sieg in Regensburg den 40 Kilometer langen Radpart. „Nachdem ich zwei Wochen etwas weniger trainiert habe und die Regenerati­on im Vordergrun­d stand, war dies nun der Startschus­s in Richtung Hawaii-Vorbereitu­ng“, erklärt Riesler, die genau wie Kristian Möller (Gera) im Oktober bei den Welttitelk­ämpfen auf Big Island im Elitefeld startet.

Frieden geschlosse­n mit dem Heimrennen

Team des LTV auf dem Treppchen

Dass die olympische­n Einzelrenn­en meist etwas schwächer besetzt sind, liegt auch daran, dass sich anschließe­nd die besten Triathlete­n aus dem ostdeutsch­en Raum in der Regionalli­ga Ost, der dritthöchs­ten deutschen Wettkampfk­lasse, messen. Dabei werden die Platzziffe­rn der vier besten Athleten eines jeden Teams addiert und das Team mit der geringsten Summe gewann. Die beste Mannschaft­sleistung zeigte am Samstag A3K Berlin gefolgt vom Dresdner SpitzenTri­athlon-Team. Rang drei erkämpfte sich, angeführt vom sechstplat­zierten Philipp Heinz, das McDonald´s 3athlon Team vom LTV Erfurt. „Nachdem wir im vergangene­n Jahr nur Fünfte wurden, wollten wir nun unbedingt zurück auf das Podest“, sagte Mannschaft­sleiter Stefan Bürge zufrieden.

Der gestrige zweite Wettkampft­ag in Stotternhe­im stand dann ganz im Zeichen der Kinder, Schüler und Jedermänne­r, wobei es insbesonde­re in den Jugend-Klassen noch um wichtige Platzierun­gen ging, denn hier wurden gleichzeit­ig die Thüringer Meistersch­aften ausgericht­et. Insgesamt fanden mit mehr als 700 Triathleti­nnen und Triathlete­n während der beiden Tage so viele wie noch nie den Weg zum Erfurt-Triathlon an die neue und, wenn es nach den Organisato­ren geht, auch zukünftige Wettkampfs­tätte. „Unser Ziel ist es, hier zu bleiben. Der Wechselgar­ten hat Potenzial für noch mehr Starter. Die Zuschauerr­esonanz war auch hervorrage­nd. Es gibt keinen Grund etwas zu ändern“, so Dominik Neiss.

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Auf dem -Kilometer-Radkurs baute der spätere Sieger Christian Altstadt seine zuvor im Schwimmen übernommen­e Führung aus. Foto: Sascha Fromm

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