Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Riese Redwitz
Handball: Beim 24:20Derbysieg in Aue pariert der Eisenacher Torhüter 17 Bälle und legt den Grundstein zum Erfolg
AUE. Kann ein Saisonauftakt besser sein? Zum Start in die Punktspielsaison 2017/2018 feierte Handball-Zweitligist ThSV Eisenach einen 24:20 (11:10)Derbysieg beim EHV Aue. Spieler und mitgereiste Fans tanzten nach dem Abpfiff in der Erzgebirgshalle völlig losgelöst.
Eine grandiose Abwehrleistung legte den Grundstein. „Der große Eisenacher Keeper wurde noch größer“, sagte Rüdiger Jurke, Manager des EHV Aue und selbst langjähriger Erstligaspieler. Er zollte damit Eisenachs Schlussmann Jan-Steffen Redwitz ein dickes Lob, der auch vom Gastgeber zum „Spieler des Spiels“gekürt wurde. „Jan-Steffen Redwitz machte einen Riesenjob“, befand auch Stephan Swaat, der Auer Coach.
Seinen Schützlingen rutschte förmlich das Herz in die Hose, wenn sie zum Torwurf ansetzten. Redwitz vernagelte – im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten – insbesondere im zweiten Abschnitt seinen Kasten, parierte insgesamt 17 Bälle. Die Hausherren brachten in 25 Minuten der zweiten Halbzeit ganze fünf Bälle an ihm vorbei. Die einheimischen Zuschauer trauten ihren Augen nicht, ihr Team hatte bis zur 55. Minute gerade einmal 15 Treffer markiert.
„Das Ergebnis zeigt es, wir haben in einer intensiv geführten Partie den Grundstein in der Abwehrgelegt“, konstatierte Eisenachs Trainer Christoph Jauernik. „Und vorn haben wir es auf den Punkt gebracht“, fügte er mit Blick auf die Angriffsleistung hinzu. Insgesamt nur neun technische Fehler sprechen für die Angriffsgestaltung. Keeper Redwitz fand in der Freude über den Erfolg aber auch kritische Worte. „In der ersten Halbzeit war unsere Wurfquote miserabel, dadurch gingen wir nur mit einer 1-Tore-Führung in die Pause. Aus unserer von Beginn an guten Abwehrarbeit konnten wir vorn keinen Profit machen.“In der zweiten Halbzeit lief es aus Torhütersicht im Angriff besser. „Und in der Abwehr haben wir gut gearbeitet, hart verteidigt“, ergänzte „The Man of the Match“.
Spätestens beim 15:23 (54.) war die Punktevergabe geklärt. Dann ließen die Eisenacher in Unterzahl ihr Polster schmelzen. Das veranlasste Jauernik noch einmal zur Auszeit: „Uns unterliefen plötzlich zu viele Fehler. Ich musste eingreifen.“
Am kommenden Sonnabend empfängt der ThSV die HSG Nordhorn-Lingen (19.30 Uhr).