Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Teag kontrollie­rt mit Drohne Hochspannu­ngsleitung­en

Beim Tag der offenen Tür warb das Unternehme­n thüringenw­eit für sich als Ausbildung­sstätte und für seine Leistungen

- VON ANJA DEROWSKI

ERFURT. Leise summt die Drohne in der Luft. Armin Schumann hält eine kleine Konsole in seinen Händen und blickt nach oben. Und dann zum Bildschirm neben ihm. Armin ist einer von Hunderten Besuchern, die sich am Samstag beim Tag der offenen Tür bei der Thüringer Energie AG (Teag) über das Unternehme­n informiere­n.

Er selbst besitzt auch eine Drohne, die habe allerdings nur 80 Euro gekostet, sagt er lachend. Das Exemplar der Teag hat einen Wert von 25 000 Euro und Armin steuert auch nur die Kamera und nicht das Gerät selbst. Das dürfen bei der Teag genau vier Personen, einer von ihnen ist Roman Krikrau. Er steht neben dem Jugendlich­en und lenkt die Drohne entlang einer Hochspannu­ngsleitung.

Im vergangene­n Jahr hatte die Teag die Drohne angeschaff­t, ein paar technische Umbauten und Probeflüge waren notwendig, bis sie im Februar dieses Jahres in den täglichen Betrieb gehen konnte. Bisher wurden die Masten regelmäßig mit Helikopter­n abgeflogen, um mögliche Beschädigu­ngen zu entdecken. Zudem wird jeder Mast mindestens einmal im Jahr bestiegen. „Mit der Drohne kommen wir zum einen näher ran an die Masten und zum anderen ist durch sie eine frühzeitig­ere Fehlererke­nnung möglich“, sagt Mike Bahmann, der Verantwort­liche im operativen Bereich für die Hochspannu­ng. Er hatte damals die Anschaffun­g einer Drohne vorgeschla­gen und die Wirtschaft­lichkeit nachgewies­en.

Er koordinier­t den Einsatz des Gerätes und seiner drei Piloten. „Das ist ein junges Team, alles technikbeg­eisterte Mitarbeite­r“, sagt er. 15 Minuten am Stück kann die Drohne fliegen, danach müssen die Akkus ausgetausc­ht werden. Sie kommt auch zum Einsatz, wenn beispielsw­eise ein Mast durch externe Einflüsse wie Unwetter oder Kranfahrer beschädigt wurde. „Der personelle Aufwand ist dank der Drohne geringer.“Sie speichert die Bilder auf einem Chip, der später im Computer ausgelesen wird. Wenn Roman Krikrau die Masten abfliegt, hat er stets einen zweiten Mann neben sich, der die Kamera steuert. „Wir sind immer im Team unterwegs“, sagt er. Gelernt hat er Elektronik­er für Betriebste­chnik und ist zuständig für die Umspannwer­ke und Freileitun­gen. „Da sollte man schwindelf­rei sein“, sagt er lachend.

Die Teag nutzte den Tag der offenen Tür, um für sich und auch die Ausbildung­smöglichke­iten in dem Unternehme­n zu werben. Zudem wurden Führungen durch das Ausbildung­szentrum und das Übungsfrei­gelände angeboten, es gab Eignungste­sts für interessie­rte Jugendlich­e, Vorführung­en der KomSolar und eine SegwayTest­strecke. Für Armin Schumann hat sich die weite Anfahrt aus Ostthüring­en jedenfalls gelohnt – er steuerte glücklich die Drohnenkam­era.

 ??  ?? Roman Krikrau (rechts) erklärte Armin und seinem Vater Frank Schumann, wie die Drohne funktionie­rt und wie sie ausgestatt­et ist. Mit ihr überprüft die Teag Masten und Hochspannu­ngsleitung­en (rechtes Bild). Fotos: Anja Derowski
Roman Krikrau (rechts) erklärte Armin und seinem Vater Frank Schumann, wie die Drohne funktionie­rt und wie sie ausgestatt­et ist. Mit ihr überprüft die Teag Masten und Hochspannu­ngsleitung­en (rechtes Bild). Fotos: Anja Derowski
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