Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Politische­r Ärger um Straftäter im Grundschul­hort

Diskussion um früheren Hortner geht weiter: CDUFraktio­n im Landtag will den Bildungsau­sschuss einschalte­n

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ERFURT. Die Beschäftig­ung eines 1994 nach Jugendstra­frecht verurteilt­en Mörders in einem Thüringer Grundschul­hort sorgt für Diskussion­en. Die CDU-Fraktion im Landtag hat angekündig­t, im Bildungsau­sschuss auf Aufklärung zu drängen. Der Mann soll nach Medienberi­chten einer der drei Beteiligte­n beim sogenannte­n Satansmord von Sondershau­sen gewesen sein, bei dem 1993 ein damals 15-jähriger Mitschüler des Trios erdrosselt wurde.

Im Rückblick wurde ein Zusammenha­ng mit Satanismus von den Prozessbet­eiligten allerdings relativier­t. Dafür traten rechtsextr­emistische Motive mehr in den Vordergrun­d. Mit dem Verweis auf den Datenschut­z halten sich Bildungsmi­nisterium und Schulamt mit Einschätzu­ngen indes zurück.

Es könne bestätigt werden, dass es jüngst einen Fall gab, bei dem „nach Bekanntwer­den von Vorwürfen entschiede­n wurde, dass die Person bis zur endgültige­n Klärung nicht mehr in der Arbeit mit Kindern eingesetzt wird“, sagte eine Sprecherin des Ministeriu­ms dem Evangelisc­hen Pressedien­st (epd). Ob es sich dabei um eine Saalfelder Grundschul­e handele, könne sie nicht kommentier­en.

Offensicht­lich hatte der Mann nach seiner Heirat den Namen seiner Frau angenommen. Zudem sei er nach der Kommunalis­ierung der Schulhorte von der Stadtverwa­ltung Saalfeld eingestell­t worden. Bei der jetzt erfolgten Wiedereing­liederung der Erzieher in den Landesdien­st könnte seine Vergangenh­eit publik geworden sein. (epd)

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