Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Mittelstandspreis 2017 für Alexander Kühn
Gestern wurde der 44jährige Chocolatier für seinen unternehmerischen Erfolg mit der „Goldhelm“Manufaktur ausgezeichnet
ERFURT. Draußen schlemmen die Gäste, drinnen wird gelobt. Der Chocolatier Alexander Kühn wurde gestern von Gerald Bitterberg, dem Geschäftsführer des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft in Erfurt, zum Erfurter Unternehmer des Jahres 2017 ausgezeichnet. Der 44-Jährige war von einer Jury einstimmig für den Mittelstandspreis vorgeschlagen worden. Kühn hat auch gute Chancen im Wettbewerb um den Thüringer Unternehmer des Jahres, der am 21. Oktober im Kaisersaal gekürt wird, ein gewichtiges Wort mitzureden, hieß es gestern.
Gewürdigt wurden Kühns Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit, seine Idee von einer Schokoladenmanufaktur aus dem Jahr 2005 ans Ziel zu führen. Begonnen hatte der Sohn des früheren Radsportlers Wolfram Kühn als Ein-Mann-Unternehmen. Heute beschäftigt er rund 70 Mitarbeiter. „Ein Unternehmer wird oft noch als Ausbeuter auf Kosten seiner Mitarbeiter gesehen. Bei Alexander Kühn ist genau das Gegenteil der Fall“, so Gerald Bitterberg. Der zu würdigen wusste, dass der Chef des „Goldhelms“seine Mitarbeiter zwölf Monate im Jahr beschäftigt, auch wenn Schokolade ein Saisongeschäft sei. Zudem beschäftige er Mitarbeiter mit niedriger Bildung.
Kühn hatte sich für die Preisübergabe im kleinen Kreis und keine große Reden ausbedungen, so dass die Preisübergabe in seinem Goldhelm-Kaffee in der Kreuzgasse hinter der Krämerbrücke stattfand. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein hatte es sich nicht nehmen lassen, dem Erfurter Unternehmer des Jahres 2017 seine Aufwartung zu machen. Er würdigte das unternehmerische Geschick Kühns, seine guten Ideen und den fairen Umgang mit den Mitarbeitern. Und verriet dem kleinen Kreis, dass Alexander Kühn demnächst auch Bier brauen werde. Was dieser bestätigte. Im Frühjahr 2018 soll es so weit sein. Bier und Schokolade, das habe sich bereits im Goldhelm entwickelt. „Frauen gehören bei der Schokolade zur Hauptkundschaft, aber diese Kombination lockt auch Männer in meinen Laden“, so Kühn lächelnd.